Volltext: Vorarlberg und Liechtenstein

Bregenz, die Seelandschaft und der Pfänder. 
dem Bregenzerwald bringt uns die ersten malerischen Bilder vor- 
arlbergischen Trachtenlebens. 
Namentlich schön ist die Seesicht in den städtischen Anlagen 
jenseits der Fisenbahn, die den Gondelhafen umrahmen. Sie sind 
der von Blumenbeeten funkelnde, sommerliche Korso von Bregenz mit 
Baumschatten und Wasserkühle, mit dem eleganten Leben jener 
Menschen, die sehen und gesehen werden wollen. Vor uns blaut die 
von reizvollen Uferlinien umspielte Bregenzerbucht, die sich im 
Sichelbogen zwischen die untersten Vorstufen des Pfänders und das 
flache, grüne Rheinmündungsland hineindehnt. Von Lindau, das 
uns gegenüber schwanenhaft aus der Flut taucht, scheinbar 
abgeschlossen hat die Bucht unter allen Bodenseelandschaften eine 
Stimmung, eine Seele für sich, sie hat auch ihre besondern natür- 
lichen Erscheinungen, darunter den Bregenzer Fallwind, eine örtliche 
Luftströmung, die, von den nahen Bergen heruntersteigend, manch- 
mal das weisse Wellenleuchten erzeugt, während der übrige Bodensee 
glatt wie eine Stahlplatte liegt. 
Die Stadt selber ist auch stimmungsvoll. Durch die alten un- 
regelmässigen Strassen weht ein Hauch jener langen Geschichte, die 
über die verkehrswichtige Stätte gegangen ist. 
Ein Denkmal aus schwerer Zeit bildet die Seekapelle, die an die 
Appenzeller Wirren erinnert. Sie ist das Denkmal eines Sieges, den 
die Ritter vom schwäbischen St. Georgsschild am 138. Januar 1408 
über die Appenzeller errangen, die damals die Stadt belagerten. 
Eine Inschrift im Innern der Kirche und die in Nischen stehenden 
Statuen St. Michaels und St. Georgs, der beiden grossen Drachen- 
töter, erinnern daran. Seit jenen bewegten Tagen hat Bregenz auch 
eine volkstümliche weltliche Schutzheilige, Guta, die auf ihren 
Wanderfahrten in einem Gasthaus den Anschlag der Appenzeller 
gegen die Stadt belauschte, durch Sturm und Schnee heimeilte und 
den Bürgern die Gefahr verriet. Die Volkssitte ehrt ihr Andenken 
bis in unsere Tage dadurch, dass der Nachtwächter von Martini 
bis zur Lichtmess beim Stundenschlag „Ehr’ Guta“ durch die Strassen 
der Stadt ruft. 
Ein prächtiges kulturgeschichtliches Arsenal der Vergangen- 
heit von Bregenz und des Kronlandes Vorarlberg überhaupt ist 
das schon erwähnte vorarlbergische Landesmuseum, für das jüngst 
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