Bludenz, Tal und Höhen.
tal und die Mon-
tafonerinnen mit
ihrer originellen
Kopfbedeckung,
dem „Mässle“, die
(Gassen und Gewölbe beleben.
Einen architektonischen Mittel-
punkt besitzt Pludenz in dem statt-
lichen, '°r Freiherrenfamilie von
Sternbach gehörenden Schloss Gajen-
„,deratmmen. Glasenkie hofen, das in der Gestalt, wie sie ihm
das 1°. Jahrhundert gegeben hat,
über die Giebeldächer der Stadt ins
[tal blickt. Zu seiner Linken, wie die Burg selber anmutig über
die Bürgerhäuser erhöht, steht die Pfarrkirche, zu der eine bedeckte
Treppe emporführt. Der achtseitige Turm der Kirche mit seiner
schimmernden Kupferzwiebel ist das weithin sichtbare Wahrzeichen
der Stadt. In der Kirche grüssen wir die Kunst, ein ausgezeichnetes
Altarblatt des Schweizers Deschwanden, dessen künstlerisch-religiöser
Innigkeit wir da und dort in den Kirchenbildern Vorarlbergs be-
gegnen. Mit Bildwerken von künstlerischer Bedeutung ist auch der
im Osten der Stadt gelegene neue schöne Friedhof ausgestattet,
darunter fesselt namentlich eine lebensvolle Gruppe, - „Christus,
der Kinderfreund“, einem Werk des aus Feldkirch stammenden Bild-
hauers Hermann Mayer. Bludenz hat aber auch selber einen
Künstler von hoher Begabung besessen, den Landschafits- und
Genremaler Jakob Jehly, der vor einigen Jahren verstorben ist.
Als ein besonderes Ehrenblatt des Städtchens haben es die Bürger
stets betrachtet, dass so viele angesehene Kleriker daraus hervor-
gegangen sind. Fs besitzt überhaupt Denkmäler eines regen kirch-
lichen 1.ebens: neben der Pfarr- die Spitalkirche, ein in der Mitte
des 17. Jahrhunderts erbautes Kapuzinerkloster, und vor den Mauern
an der Strasse, die ins Montafon und Klostertal führt, das grosse
Dominikanerinnenstift St. Peter, zu dem Friedrich, Graf von Montfort-
Feldkirch, im Jahr 1286 den Grundstein gelegt hat.
In neuerer Zeit ist Bludenz lebhafte Fremden- und Touristen-
stadt geworden, insbesondere ein Sommerlager der Bergfexen, die
auf die kleinern, höhern und ganz hohen Gipfel steigen. Mit
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