Volltext: Vorarlberg und Liechtenstein

Die liechtensteinische Bergwelt. 13 
kann es der Tourist treffen. Die Birk- und Auerhenne kreuzt, die 
eilig trippelnden Jungen halb unter den Flügeln, seinen Weg, doch 
ist dieser Anblick seltener als der des äsenden Grat- und Rotwildes. 
Das grüne Rheintal abgrundtief unter uns, das gewaltige 
Schweizer Hochgebirge jenseits des Stromes in freier Schau schreiten 
wir durch das Felsenlabyrinth des Fürstensteiges. Es erregt dadurch 
ein lebhaftes geologisches Interesse, dass darin jüngere hellere 
Schichten über ältere, dunklere gelagert sind. KErfüllt von den 
phantastischen Eindrücken der Felsenwelt, wandern wir so ein 
Stündchen. Da wieder eine Biegung und über einen Kammeinschnitt 
wendet sich der Weg auf die andere Seite des Gebirgs. Die zaube- 
rischen Tiefbliceke ins Rheintal sind verschwunden, dafür versinkt 
das Auge in das tiefe, walddunkle Saminatal, aus dessen Abgrund 
herauf das feierliche Rauschen des Talflusses in die grosse Berg- 
einsamkeit dringt, und. blickt es hinüber zu der Hochalpenwelt der 
Gallina und der Scesaplana. Wir sind auf der den Jägern besonders 
lieben Garsellaalpe, auf der sich die Gemsen im Herbst in Herden 
von fünfzig oder sechzig Stück 
rudeln. 
Zuerst rechts, dann links, 
dann wieder rechts am Grat 
steigt der Weg, welcher von 
hier bis zur Kühgratspitze vom 
Eigentümer des Kurhauses 
Gaflei erstellt wurde, mit wech- 
selnden Aussichten auf die zwei- 
tausend Meter hohe Gafleispitze 
und auf die höchste Erhebung 
des Dreischwestergrates, die 
2124 Meter hohe Kühgratspitze. 
Die schlanke Pyramide lohnt 
den zweieinhalbstündigen Weg 
von Gaflei mit einer ergreifend 
grossen. Aussicht. In weitem 
Rund zucken die Gipfel der 
Alpen auf. Von. den vorarl- 
bergischen Höhen, den Lech- 
taler- und Walsertalbergen, Heuschober auf Silum 
J. C. Heer, Vorarlberg und Liechtenstein. 
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