Einführung, Ausbau und Änderung direktdemokratischer Instrumente
Die Entwicklung der direktdemokratischen Instrumente seit der Ein-
führung der Verfassung im Jahr 1921 bis ins Jahr 2017 ist in der nachste-
henden Tabelle 9 aufgelistet. In den folgenden Kapiteln werden die poli-
tischen Auseinandersetzungen bei der Einführung der betreffenden In-
strumente sowie die Instrumente selbst ausführlicher beschrieben.
Tabelle 9: Entwicklung der Gesetzgebung zu direktdemokratischen Rechten
in Liechtenstein seit 1921
LGBl. Beschluss Inhalt
LGBl. Verfassung des Fürstentums Liechten- Einführung direktdemokratischer Volksrechte
1921.015 stein vom 5. Oktober 1921 . is .
Instrumente: Formulierte Initiative, einfache
Initiative, Referendum, Einberufung und Ab-
berufung des Landtags
LGBI. Gesetz vom 31. August 1922 betreffend — Prázisierung der Verfahren zu den direkt-
1922.028 | die Ausübung der politischen Volks- demokratischen Instrumenten gemáss Verfas-
rechte in Landesangelegenheiten sung
LGBI. Steuergesetz vom 11. Januar 1923 Einführung einer obligatorischen Volksab-
1923.002 Lan dtagsbeschluss vom 21. November Stimmung bei Erhöhung der Steuersätze auf
. das Anderthalbfache der Sätze, mit welchen
1922 und Volksabstimmung vom 24. De- . . .
; die Steuer im abgelaufenen Finanzjahr erho-
zember 1922 aufgrund eines Landtags- . .
berchrens ben wurden (Art. 40 Abs. 2), übernommen in
8 Art. 51 Abs. 2 des Steuergesetzes von 1961
(LGBl. 1961.007), aufgehoben mit dem Steu-
ergesetz von 2010 (LGBI. 2010.340, Inkraft-
treten am 1. Januar 2011)
LGBI. Verfassungsgesetz vom 30. Dezember Art. 48 Abs. 2 und 3, Art. 64 Abs. 2 und 4,
1947.055 1947 betreffend die Abänderung der Art. Art. 66 Abs. 1 und 2 LV abgeändert:
f 5. Ok- .
48, 64 und 66 der Verfassung vom 5, O Unterschriftenquorum auf 600 bzw. 900 er-
tober 1921 -
hóht
Limit für Finanzreferendum auf 50 000 Fran-
ken (einmalig) bzw. 20 000 (jáhrlich) erhóht
LGBI. Verfassungsgesetz vom 11. April 1984 Art. 29 Abs. 2, Art. 48, 64 und 66 LV abge-
1984.027 über die Abänderung der Verfassung ändert:
vom 5. Oktober 1921 (Einführung des
Frauenstimmrechts)
Volksabstimmung vom 29. Juni /1. Juli
1984 aufgrund eines Landtagsbegehrens
Einführung Frauenstimmrecht
Unterschriftenquorum auf 1000 bzw. 1500 er-
höht
75