Volltext: Liechtensteiner Vaterland (1943)

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8. 3ah<Mmg tlexttffspreise* Liechtenstein und die Schweiz jährlich Fr. 11.—, halbjtuuuch Fr.5.50, vierteljahrlich Fr. 2.80. Ausland (ausgenommen Brit Reich u. U.S.A.) Auskunft und Bestellung bei den Postämtern. Gleicher Preis wie Inland u. 30 Rp. Postzuschlag. Brit Reich und U.S.A. Fr. 14.— pro Jahr, halbj. i7fc.7.—, viertel]. Fr. 3.50, nur bei Voreinzahlung. 
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djer ZcSL- union 9 Rp.; Anzeigen im 
Textteil:-f6 Ro> Erscheint Mittwoch uncT5amstag3 Geschlftsslellen: Schriftleitung und Verwaltung in Vaduz (LieditehstelftMjt'ostscheGkkonto: _ Druckerei: J. Kuhn's Erben, Buchs (Femsprecher Buchs 88.474). Alleinige Inserätenaijnahme für Schweiz und Ausland : .Publicitas* A.O., St. Gallen uncLandere,Filialen. Die Berwenduny der Dünge» Mt dem Einbezug der Hilfsstoffe in die Ra- tionierung steigt die Bedeutung ^er rationellen Bewirtschaftung. Die» ist besonders bei der in sehr beschränktem Maße vorhandenen Pho». phorsäure der Fall. Daneben müssen wir aber immer wieder daran erinnern, daß die 
Stalldünger Mist und Gülle nach wie vor die Grundlage der Düngung bil- den. Vom gesamten Nährstoffbedarf wurden vor dem Krieg« bei der Phosphorsäure zirka 50. Prozent, 
bei Stickstoff zirka 1 Prozent und bei Kali zirka 5 Prozent durch Zulauf von Kunstdünger gedeckt. Der 
große Rest, respektive die Äauptmenae der Nährstoffe, wurden den Pflanzen 
in Mist und Gülle zugeführt. 
ES ist daher 
ganz falsch, nach Kunstdünger zu schreien, bevor nicht all« Mittel zur Gewinnung und Er- Haltung .der 
in Mist und'Gülle enthaltenen Nährstoff« vorgekehrt werden. Der Stallmist zeigt 
die beste Wirkung im Ackerfeld. Wird 
der Mist nur oberflächlich auf die Wiesen oder über das Getreide ausgebracht, so geht gerade in unsere« Föhngegend ein großer Teil der Nährstoffe, besonders 
der Stickstoff, in die Lust. Ganz verloren geht die gute Wirkung auf den Boden selbst. Am wirksamsten ist 
der Mist, wenn er nach sachgemäßer, daS heißt, nach fester und feuchter i?«-z»»«»,g auf-da«"Feld gebracht und^oforrnm- tergepflügt wird. 
Ganẑschlecht ist eS, wenn ver Mist Tage 
oder sogar Wochen an kleinen losen Kaufen auf dem Felde liegt.' Mist ist in erster Linie zu MaiS und Kartof- feln zu verwenden. Die Gülle soll nicht bei Föhnwetter und großer Äihe ausgebracht werden, sondern wenn möglich bei feuchter, nebliger Witterung. Sie muß in vermehrtem Maße auf allem Land und nicht 
nur in der Bündt und den nächstgelegenen Stücken verwendet werden. Zum Mais und 
be- sonders zum übrigen Getreide 
darf sie nur im Winter und frühen Frühling gegeben werden, denn 
durch späte Güllendüngung wird die Reife verzögert. Die Kunstdünger müssen heute wieder mehr dazu dienen, die fehlenden Nährstoffe zu ergän- zen. Sie müssen aber so verwendet werden, «daß Mist und Gülle voll zur Wirkung kommen. Zu Getreide 
ist Mist nicht notwendig, sofern dies nach gut gedüngten Kackfrüchten angebaut wird, was 
bei unsere.? starken Ausdehnung des Sack- fruchtbaues möglich ist. Sjbschon für daS Pflanzen-WachStum alle Nährstoffe 
notwendig sind, befassen wir uns in der Folge nur mit den drei wichtigsten Stoffen, nämlich mit 
PhoSphorsäure, Stickstoff und Kali. Kalk spielt für uns praktisch eine kleine Rolle und soll nur da angewendet werden, wo durch «ine einfache Bodenprobe Kalkmangel 
festge- stellt wird. Die PhoSphvrsiivre braucht die Pflanze in. erster Linie für die Körnerbildung. Mangel an PhoSphorsäure hat zur Folge, daß daS Getteide trotz gutem Ströherttag 
nur schlechte Körner liefert. Da die PhoSphorsäuredünger 
nur schwer erhältlich sind, müssen diese hauptsächlich zu Getreide und Mais verwendet werden. Der Stickstoff- fördert in erster Linie daS Blatt- und Stengelwachstum. Die Pflanzen brauchen ihn während der ganzen Wachstums- Periode, aber besonders in der Zugend. Viel Stickstoff brauchen jene Pflanzen, die. ', viele Blätter und Stengel 
bilden, also Mais und Kartoffeln. Das Kalt sorgt in der Pflanze dafür, daß der Transport 
der Nährstoffe gut 
vor sich geht. Daneben verhütet e« Krankheiten, wie zum 
Bei- spiel den Rost bei Getreide, 
erhält die Saltbar. feit (wichtig bei Gemüse) und. 
fördert die Reise. Die «wzel«e» K»mWl»ßer I. P$opjhocf8iu$Mtt»ajtt>.... a) THomaSmehl:/ Dieses ; ist heute leider .. •: • nicht mehr erhältlich, y >' - >"! b) SupeIb-^pbat (P« 16). ! Diei 
PboSphörfäure ist darin Wafferlös. 
tiOeaGfOftsJOttsjOtoe^^ Nm Dachensfeste unseres Mvsten Kränz Zosef II. gedenkt das ganze völdlem'von Liechtenstein in unwandelbarer Treue und Ergebenheit seines edl̂n Aanöesherrn- uns sendet ihm hinunter in das sonnige Äugano^i« innigsten Glückch und Segens wünsche! Si«i««SkSS«Z»^SjSStL«iSStA^ 
9 (ich, also rasch wirkend. Dieser Dünger paßt für alle Kulturen und für alle Bö- den, besonders für kalkhaltige, e) Knochenmehle: Die Knochenmehle sind -schwer lv»lich^ndMteÄ'w'e^r"Ltnie auf sauren Böden verwendet werden (auf kalkarmen Böden). 
Sie müssen früh, 
d. h. im Winter 
oder sehr früh im Frühling gestreut 
werden, sonst kommen sie im gleichen Jahre nicht mehr zur Wirkung. d) Rohphosphate: Diese sind alle schwer löslich und nur auf saurem Boden 
wirk- sam. 2. Die Stickstoffdünger. a) Kalksalpeter: 15% 
Prozent Stickstoff. Sehr gut löslich und 
daher rasch wirk- sam. Cr muß hauptsächlich als Kopf- dünger verwendet werden. 
Zu späte Verwendung von Kalksalpeter im Ge- treidebau verzögert die Reife und er- höht die Lagergefahr. b) 
Kalkstickstoff: W* Prozent Stickstoff. Der Kalkstickstoff ist heute der beste Stickstoffdünger als Grunddünger. Er wird 8—1 v Tage vor dem Stecken oder Säen ausgebracht und eingeeggt. Nebst der gute» Düngerwirkung ist er das alleinige Mittel, um die Drahtwürmer (Stecher) fernzuhalten. Zu Getreide kann er als Kopfdünger und gleichzeitiges AnkrautvertilgungS- mittel dienen. Äier muß er 
aber früh verwendet werden, 
weil sonst die Reife zu spät erfolgt und die Lagergefahr stark erhöht wird. . 3. Die Ka-ltdiinger. a) Kalisalz: 20—, 30— oder 40 prozentig. Kalisalz muß immer vor dem Pflanzen über die rauhe Furche gestreut und um- geeggt werden. 4. Misch, oder kombinierte Dünger. Sie enthalten nicht nur einen, sondern meh- rere Nährstoffe. 
Kier seien nur einige, der wichtigsten aufgezählt: a) Nitro-PhoSphat-Lonza (10 Prozent PhoSphorsäure und 7% Prozent Stick- stoff, kein Kali): Di« Wirkung 
ist rasch. ES kann zu allen. 
Kulturen und auf allen Böden Verwendung finden. Da es 
aber nicht alle Nährstoffe enthält, ist es mit Kaltsalz zu ergänzen, 
dies besvn- der», wo wenig Gülle verwendet wurde. b) NttrophoSphatkali-Lonza (10 Prozent PhoSphorsäure, 6 .Prozent Stickstoff und 8 Prozent 
Kali)> Dieser. Dünger kann zu alle« Pflanzen und auf allen Böden verwendet werden..!^ e) KaliammoniaksuperphoSpl/at: 6/Z/S-r Dieser Dünger kann ebenfall« auf allen. s Btzdk» und zu Meii Pflanzen^ verwen. 
'• . de* werden. 
Infolge seines kleinen . StickstoffgehalteS muß er bei Kartoffeln 1 mit Stickstoff (Kalksalpeter) ergänzt > werden. Sehr gut 
geeignet ist dieser ^f''—"ganger -für d»e»Getreide, da« ja viel - Phosphor und Kali und weniger 
Stick- ' stoff braucht. d) KalisuperphoSphat: 8/5 oder 10/10 ent- hält 8 
Prozent resp. 10 Prozent Phos- phorsäure und 5 
Prozent »esp. 10 Pro- zent Kali und 
kein Stickstoff. Dieser ist ebenfalls ein Dünger 
für-VaS Getreide. Wenn nötig, wird er durch-etwas Kalk- salpeter ergänzt, aber nur, wenn die Saat 
zu schwach ist. . Di« D0ng«ng der ewzelM' KUtnreu (Alle 
Angaben sind auf 100 Klafter berechnet.) Bei der Verwendung der einzelne»'Dünger müssen wir daran denken, daß auf mageren Bö- den schon eine kleine Menge Dünger einen ziem- lich höheren Ertrag bringt, währenddem wir vielleicht mit der gleichen DÜngernttttge auf einem fetten Boden keinen Mehrertrag heraus bringen. Wir 
dürfen also die Dünger nicht 
ein- seitig auf die bisher gut gedüngten und nahege» legenm Felder bringen, sondern müssen gerade die mageren Böden mit größeren Mengen Dün- ger beschicken. Vor allem müssen die guten Ma- gerheuwiesen gedüngt werden, 
um sie endlich einer intensiveren Bewirtschaftung zuführen zu können. 1. Di« Düngung der Hackfrüchte (Kartoffeln, . Mais, Rüben 
und Gemüse). Als 
Grunddünger soll überall Mist ange- wendet 
werden. Dieser wird 
am besten un- tergepflügt, oder, wo es die Arbeitskräfte erlauben, in die Furchen eingezogen. Zum Mist muß noch eine Ergänzungsdün- gung von Kali und Stickstoff verwendet werden. a) Auf gut gedüngtem alte« Bode«. Mittlere Gabe Mist, dazu vor dem Pflanzen 5—6 
Kg. Kalisalz und 5—6 Kg. Kalkstickstoff. Später als Kopfdün- ger 4—5 
Kg. Kalksalpeter. Wo Gülle vorhanden ist, kann 
der Kalkstickstoff und das Kalisalz damit ersetzt werden. Am besten führt man die Gülle 10—14 Tage vor dem Pflanzen aus und eggt sie, sobald das Feld Abgetrocknet ist, ein. ' Wo die Rüben von dep Herz-' und Trockenfäule befallen werde», ist ein Dünger 
mit Borzüsâ» z« verwenden̂ DaS Lagergemüse erfoGert weniger - Stickstoff als K.art»ffeln»Mr..die Äalt- :' barM^M^Ä«e,!-Kal!Za^'MPK'i Die Kopfdüngung wird- b«i^Äar4Ml» "zü be«.-v«mdt^-SMM»MaM^-M ^^6-^i-«M^B9^pN^B' gege» *• 
' ^ ^0f.4mmsr^-gen, 
weil 
zu. späte S^cksttiffdüngung die Äaltbark«it_vAMechtert^.,DieI.Tabar. Pflanzer oerwenden an Stelle »de» ge- wöhnlichen Kalisalzes Äolzafche- oder das 
chlorfreie Kalisalz. \M^:f^m b) Auf Neuländ 
(Streueriet'MDrh'eu- wiesen). '••••>.•». Wenn 
möglich sollt« eine gute Gäbe von Mist die Grundlage bilden. 
Dazu sind zu geben: 6—8 Kg. SuperphoSphat PS 16 6 
Kg. KalMckswff und " ' " ~ 10—12 
Kg. Kalisalz. • Später noch 4—Kg. Kalksalpeter al« Kopfdüngung oder 10 Kg. NttrophöSphät und 10—12 Ka. Kalisalz. Später 4—6 Kg. Kalksalpeter al» Kopfdüngung oder 12—15 Kg. Nitröpho«. phatkali und 8.Kg. 
Kali- salz. • Später 4—6 Kg. Kalksalpeter al« Kopsdüngung oder 15-^20 Kg. 6/2/5 
mid' Z 10 Kg. 
Kali, später; event. in 2 Gaben 6-8 K^ Kalksalpeter- -r oder 15 Kg. P». K. 3/5, 5-tf Kg. KaMMM^nb----^ • " * 10 K^. Kali. "'"* '~T^ Später 4—5 Kg. Kalksalpeter at«t Kopfdünger. Wo nebst Mist Gülle zur 
Verfügung steW können die Kunstdünger damit weitgeheny. ersetzt werden. Allein die Kopfdüngung mit' Kalksalpeter sollte besonders bei. den Kar. toffeln nie unterbleiben. 2. Die Düngung von Getreide. a) Auf gutgedüngrem Bode«. Wird Getreide nach gut gedüngten Äackftüchten 
angepflanzt, so ist eine Düngung 
mit Mist nicht mehr nötig, ja sogar gefährlich. Zur Verbesserung der Standfestigkeit und zur Körnerbildung sind vor allem PhoSphorsäure und Kalt notwendig. Die Dünger 
werden, soweit eS sich nicht um die Kopfdüngung han- delt, vor dem Säen gestreut und einge» eggt. Als Grunddüngung werden gegeben: 2—3 Kg. Super Ps 16 und 2—3 
Kg. Kalisalz, ..... oder 3 Kg-Ritrophosphatkali)-^ - oder 5 Kg. 5/2/6, oder 4—5 Kg. Ps. K. 3/5" ' oder 5^-6 Kg.. 
8/4/8. 'ü,'„'mZ: Dazu später.̂««nach Bedarf -noch 3—4 Kg. Kalksalpeter als Kopfdüngung. Auf sehr gut gedüngten Feldern kann nach Kackfutter die Düngung de« Ge» treibe» unterlassen werden, womit Dün- ger für magere Grundstücke frei bleibt. b) Auf Getreide- ^ <rnd«m nicht fräfrlg gedüngte« BSde». r, 
... Wird auf dein Getreideacker zwei Zqhre nacheinander Getreide 
angebaut, so soss im zweiten Jahre 
Sommerwetzech Rvg.̂ gen, 'Safer oder Gerste folgend Winter, weizen 
und Fesen .sind im 
'ersten M. treidejahr zu pflanzen. " ' ' Äat da« Getreide 
im ersten Jahre kej- nen Mist erhalten, wa« in-der Reg der 
Fgll sein wird, so darf im Jähre, eine kleine Gabe Mist v« wenden. Wird ^da« 
Feld erst'ttn linggepflügt, so amß alter, gut'vpÄ^ ter Mist verwendet werde^..MM lij die unter a) 
aufgeführte'» Düflge^ gen zu berwendeu. ' Steht da« .WintergettÄd« oder wenig 
gedMAen WdM.M^ M'Ml^7?^«tam:«:dMWtzÄ von MMnter^ stüh 
gegeben' > tViM . 
werdêk: '«MlWMlMD^ ^>'i.«M^W^«OeWWMWi^^ Ümt «erd^ 
DMHlt^^W' wÄt,
	        

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