Volltext: Liechtensteiner Vaterland (1943)

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Vaduz» Samstag, den 19. 3uni 1948 8. Jahrgang» lexiifspreise: Liechtenstein und die Schweiz jährlich Fr. 11.—, halbjährlich Fr. 5.50, vierteljahrlich Fr. 2.80. Ausland (ausgenommen fltit Reich u. U.S.A.) Auskunft und Bestellung bei den Postämtern. CHdcher Preis wie Inland u» 30 Rp. Postzuschlag. Brit Reich und U.S. A. Fr. 14.— pro Jahr, halb]. Jr.7.—. viertel]. Fr. 3.50, nur bei Voreinzahlung. 
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dem 28. Zän- ner 1941 ein Gesetz betreffend die Bekämp- fung der Tuberkulose. Seither hat die zu- ständige Kommission schon ein bedeutendes Stück Arbeit geleistet. Dem 
am 31. März in diesem Blatte veröffentlichten Jahres- berichte 
pro 1942 war zu entnehmen, daß im abgelaufenen Jahre 
in 10 Nachmittagen 1070 Durchleuchtungen 
an 900 Personen vorgenommen wurden, daß wir 
leider 132 Tuberkulosekranke hatten und daß es auf 10 000 Einwohner 13,5 Todesfälle traf. Am einen Vergleich zu haben mit dem, was diesbezüglich in anderen Ländern getan wird, bringen wir zunächst eine Aebersicht über die Leistungen im deutschen Reiche zum Abdruck: Nirgends ist die geiürchtete Volkskrantheit Tuberkulose systematischer und umfassender be» kämpft worden als in Deutschland und in der Schweiz. Llnd dieser Kampf ist erfolgreich gewe- sen, wie 
die 1940 bekanntgegebenen Ziffern be- weisen: Tuberkulose-Sterblichkeit in Deutschland: 1918—20= 18 bis 20 auf 10000 Einwohner 1932 = 6,3 auf 10000 Einwohner 1939 = 5,3 auf 10000 Einwohner So erfolgreich aber auch die Eindämmung He-" {er Volksseuche gewesen ist, so wenig darf über- ehe» werden, daß damit noch nicht der endgül- tige Sieg 
über sie errungen ist. Denn wer ihr nicht erliegt, kann deshalb noch nicht als gesund oder ungefährdet angesprochen werden. „Der Schwerpunkt des Tuberkuloseproblems hat sich verschoben. Er liegt nicht mehr in der Keilstättenkur, auch nicht in der Fürsorgebe- treuung nach den bisherigen Grundsätzen, er liegt im, Problem der Arbeit." Mit diesen Worten hat ein erfahrener Keilstättenarzt, der Letter der ersten deutschen Werkstättensiedlung, Dr. M., Breslau-Kerrnprotsch, die Aufgabe gekennzeichnet, die gestellt ist. Es gilt nicht nur Ansteckung, Erkrankung und tödlichen Ausgang der Lungentuberkulose zu beseitigen, es gilt noch mehr, arbeitsfähige Menschen zu erhalten. Denn Gesundheit und Arbeitsleistung hängen eng miteinander zusammen. Seit vielen Jahren wird daher in einer Reihe deutscher Lungenheilstätten Arbeits-Therapie betrieben. Die Patienten werden täglich meh- rere Stunden unter ärztlicher Kontrolle einer ihren individuellen Kräften angepaßten Arbeit zugeführt und gewinnen mit dieser Arbeit das vielfach gerade bei Lungenkranken rasch schwin- dende Selbstvertrauen in die eignen Kräfte zu- rück. Sie empfinden den Nutzen und Segen der Arbeit und erhalten damit wertvolle Auftriebs-kräfte 
zurück, die während der Krankheit ver- loren gegangen waren. Llnd noch ein weiteres Moment kommt hinzu: bei dem anhaltenden 
Kräftebedarf Deutschlands in allen Berufen liegt für den kaum Genesenen die Gefahr nahe, nach 
der Entlassung aus der Lungenheilstätte seine Arbeit gleich wieder im alten Lmfange aufnehmen 
zu müssen. Zumeist verträgt der gerade von der schweren 
Tubertu- lose-Infektion geheilte 
Körper diese Arbeit noch nicht, vor allem nicht das Tempo, und verfällt nach wenigen Monaten einem Rückfall, der er- fahrungsgemäß schwerer ist als die erste Er- krankung. Es ist deshalb auch 
aus diesem Grunde wichtig, den Kranken bereits in der Keilanstalt unter ärztlicher Aufficht an die Ar- beit zu gewöhnen, den Organismus auf die Ar- beit umzustellen und zugleich zu prüfen, in wel- chem Umfange und Maße der Kranke überhaupt einsatzfähig ist. In der von fortschrittlichen 
Aerzten seit Iah- ren eingerichteten und neuen, im deutschen Osten entstandenen Keilstätte ist die planmäßige Beschäftigung der Kranken durch Anregungen und Mitarbeit der Deutschen Arbeitsftont wei- ter ausgebaut worden. Sie hat ihre reichhalti- gen Erfahrungen auf vielen Gebieten der Ar- beitsbeschaffung und ArbeitS-Organisation zur Verfügung gestellt, sodaß wir eine ganze Reihe der verschiedensten Formen von Arbeitsheilstät- ten in Deutschland besitzen. Da sind zum Beispiel für die geistigen 
Be- rufe der vielen lungenkranken Angestellten ÄebungSfirmen errichtet, die untereinander in einem kaufmännischen und büromäßigen Schein-• verkehr stehen. Sie geben den erkrankten kauf- männischen Gefolgschaftsmitgliedern die Mög- lichkeit, mit 
ihrem Wissen nicht nur auf dem Laufenden zu bleiben, sondern sich darüber hin- aus in ihrer unfteiwilligen Muße 
auch zusätz- liche Kenntnisse in Buchführung, Sprachen, Stenographie, 
Korrespondenz, Maschinenschrei, ben usw. anzueignen. In einer 
Keilstätte, beispielsweise im mittel- deutschen Tertil-Industrieäebiet, geben Fach- kräfte einer nahegelegenen 
Textil-Fachschule den Kranken Änterricht in Warenkunde. Für die Kranken, die ja selbstverständlich nicht bettläge- rig 
krank sein dürfen, werden auch Besichtigun- gen von Werksanlagen durchgeführt, damit das theoretische Wissen durch die Anschauung er- härtet werden kann. Aehnliche Lehrgänge wer- den 
für technische Angestellte durchgeführt. In anderen Keilstätten hat man sich mit Industrie- unternehmen der Verarbeitung in Verbindung gesetzt und läßt durch die Patienten leichte Kandarbeiten, vielfach an leicht zu bedienenden Maschinen, ausführen. Bevor z. B. durch den totalen Kriegseinsatz die Pforzheimer Schmuck- waren-Industrie andere Aufgaben erhielt, gab sie in die Sanatorien des Schwarzwaldes leich-tere 
Montagearbeiten und ähnliches. Schwierige manuelle Arbeiten lassen sich ohne Gefährdung des Gesundungsprozesses auch mit Lungenkranken ausführen, wenn man! ihnen ge> nttgend Zeit läßt, die Arbeit auf wenige Stun- den 
(etwa 2—4 am Tag, je nach dem Befin-' den des Kranken) begrenzt und 
innerhalb dieser Zeit ausreichende 
Ruhe sicherstellt. Viele Keilstätten haben sich die Berufe der Kranken zunutze gemacht und eigene 
Werkstät- ten für 
Schreiner, Schlosser, Elektriker, Maler, Buchbinder usw. eingerichtet. Damit konnte sehr häufig ein wesentlicher Teil der innerhalb der Keilstätten notwendigen Reparaturarbeiten von den 
Patienten selbst ausgeführt werden. Frauen haben Flickarbeiten an 
der Anstalts« Wäsche ausgeführt, sich um die AnstaltSgärten — soweit leichte Arbeit in Frage kommt — ge- kümmert, und auch an leichten Küchenarbeiten teilgenommen. In allen Fällen, über die «tun feit Jahren Berichte vorliegen, konnten bei der ärztlich dosierten und kontrollierten Arbeit Ge- Wichtszunahmen und ein allgemeines Besserbe- finden beobachtet werden. Lediglich die land- wirschastlichen Arbeiten 
erwiesen sich in den meisten Fällen als zu anstrengend. Lieber die Art der Arbeit äußert sich Dr. B., Leiter 
der Keilstätte „Erbprinzentanne" in Clausthal folgendermaßen: • 1. Die Arbeit muß ausreichend und einfach ^ zu 
überwachen sein. * 2. Sie darf nicht durch Witterungseinflllsse unterbrochen werden können. 3. Sie muß leicht 
erlernbar sein, sodaß sie von allen Patienten in kürzester Zeit er- lernt und einwandfrei ausgeführt werden kann. 4. Sie darf niemals als „Verlegenheitsar- beit" oder nicht dringlich 
erscheinen; sie soll gewisse Werte schaffen, damit der Kranke Freude 
und Lust dazu behält. Dr. B. hat deshalb auch von einem Industrie- werk Arbeiten an Einzelteilen übernommen, die er in vier verschiedenen 
Arbeitsgängen herstel- len lassen mußte. Damit waren die Patienten voneinander in ihrer Arbeitsleistung abhängig, was auf die Leistung günstig eingewirkt hat. Die Fabrik stellte dann 
der Keilstätte kleinere Ma- schinen zur Verfügung, sodaß gewisse Teile nicht mehr im Werk, sondern in der Keilstätte angefertigt werden konnten. (Natürlich nur in der Menge, die für die Verarbeitung durch die Patienten in Frage kommen.) Dabei wurden teilweise die Stundenleistungen gesunder Ar- beiter erreicht — freilich bei nur zweistündiger täglicher Arbeitszeit! Aber der Erfolg zeigt deutlich, wie 
wertvoll diese Tätigkeit für Lun- genkranke ist und 
wie sehr sie, wenn auch in be- scheidenem Rahmen, 
doch wirtschaftlich in Er- scheinung tritt. 
«n Rechenschaftsbericht der Sewerbegenoffenschast pro 1942 Bei Redaktionsschluß erhalten wir eine außerordentlich fleißige, «ingehende und über- sichtliche Arbeit der Gewerbegenossenschaft, einen Tätigkeitsbericht der vom Präsidenten Franz Kilbe in Schaan vorzüglich geleiteten, großen Organisation, die in den letzten Jahren einen so erfteulichen Fortschritt gemacht hat. Wir kommen auf 
die 28 Seiten umfassende Broschüre noch zurück und bringen für heute nur die Einleitung d«S Berichtes, den Allgemeinen LeberbNck: „Die Fortdauer und Verbreitung des Krie- geS über alle Kontinente im abgelaufenen Ge» schäftSjahr hat nicht nur die internationalen wirtschaftlichen Beziehungen — soweit davon überhaupt noch die Rede sein kann — sondern auch die nationalen Wirtschaftsverhältnisse im allgemeinen und überall weiter erheblich gestört und eingeengt. Der Güteraustausch über die Meere ist zufolge der Blockadesperren aller Kriegführenden und dem Mangel an Schiffs- räum auf ein Minimum gesunken. Infolgedessen und durch die aus den Kriegsereignissen <mio-. matisch notwendig gewordene kontinuierliche Steigerung der Rüstungsproduktion waren zu- nächst die am Kriege beteiligten Länder gezwun- genermaßen mehr und mehr zu einer autar- tischen Wirtschaftsführung übergegangen, indem sie die Produktion und Einfuhr entbehrlicher Konsumgüter weitestgehend einschränkten und die Ausfuhr agrarischer und industrieller Roh- stoffe nahezu völlig unterbanden. Als notwen- dige Folge haben- die neutralen Staaten, die fast ausnahmslos Bedarfsgebiete an landwirt- schastlichen und industriellen 
Erzeugnissen sind, einerseits in steigendem Maße dazu übergehen müssen, die eigene industrielle Fertigwarener- zeugung nach den verfügbaren Rohmaterialien zu orientieren und den Absatz wichtiger Kon» sumgüter planmäßig zu ordnen. Andererseits haben sie alle Anstrengungen unternommen, die Anbauflächen zu erweitern, um, wenn auch un- ter erheblicher Erhöhung der Produktionskosten, wenigstens den dringendsten Bedarf an lebens- notwendigen Gütern im eigenen Lande zu decken. Die teilweise gesteigerte Inlandsproduk» tion und namentlich die Verlagerung der Ar- beitskräfte nach dem landwirtschaftlichen Sektor konnten trotzdeni die Mangelwirtschast nirgends beseitigen. Sie führte zwar fast in jedem Lande zu einer restlosen Entlastung des ArbeitSmark- teS und vielfach sogar zu einem empfindlichen Mangel an landwirtschaftlichen^ Arbeitskräften, sie ließ aber zugleich die Diskrepanz zwischen Güternachfrage und DeckungSmöglichkeit zu- nehmen. Um aus dem verminderten Warenan- gebot auf der einen Seite und der erhöhten Kaufkraft zufolge Mehrbeschäftigung auf der Frau Marianne Roma »von Ernst Ahlgren (Aus dem Schwedischen übertragen von Martha Niggli) (Abdruittrecht Schweizer geuilleton-Dienst) Als Börje fort 
war, setzte sich Marianne auf die Treppe, verbarg ihr Antlitz in den Känden und weinte herzbrechend. 
Als sie sich müde ge- weint und die Tränen 
von selbst zu fließen auf- gehört hatten, ging sie langsam nach ihrem Zim- mer, um ihre Arbeit aufzunehmen. WaS sollte aus allem dem noch werden? Sollte 
sie dieses Kirngespinst nie loswerden? War es nicht 
möglich, dieses Gefühl von Lüge jemals abzuwaschen? Würde daS, was sie vor ihm verheimlichen mußte, stets wie eine unsicht- bare 
Mauer zwischen ihnen stehen? CS gab nur ein einziges Keilmittel: Börje die Wahrheit zu sagen und dann 
kommen lassen, wa« wollte I Aber daS wäre ja Wahnwitz; die SchamMttrde sie erdrücken, lleberhaupt, was hatte sie-ihm.denn zu beichten? ES gab ja gar nicht», wo«W«:pch auch nur reden ließ. Nicht«? — Doch, 
eS gab etwa«, da» immer zwischen ihnen stehe« würde, nämlich ihre Ver- Achtung jjhr 
sich selbst, ihr Doppelwesen gegen Börje! Was 
war sie? €in kichrsertige« Weit, tarteeu. zuerst ihrem Gatten gegenüber und dann 
auch noch untreu gegen den anderen. Was war das für ein Trost, daß es nie zu einer verbreche- rischen Kandlung gekommen war, .wenn die Niedrigkeit in ihrem 
Wesen selbst eingebrannt war? Der ganze Ekel der ersten Zeit kam von neuem über sie. Was machte es aus, daß dies alles nur in ihrer Einbildung eine Bedeutung hatte, wenn sie sich doch nie davon befreien konnte? Warum mußte dieser dunkle Fleck in ihr Leben kommen? Wollte ihr kein Augenblick ungetrüb- ten Glücks mehr zuteil werden, nur um dieses Flecks willen? * Nachdem Marianne in die Lage gekommen war, einen wirklichen Seelenkampf bestehen zu müssen, 
hatte sie es auch gelernt, eine richtige Beschäftigung zu schätzen. Sie nähte die 
Aus- Steuer für da« zu erwartende 
Kind selber, und »a« gab ihr vollauf zu tun. Als sie eine« Tage« vor der Kommode im Kinderzimmer 
stand und mit unendlicher Be- glücktheit ein Dutzend kleiner Kinderhemdchen, die sie eben fertiggenäht, zusammenfaltete, da errötete sie 
beinahe über die kindliche Freude, mit der sie ihrer Kände Arbeit betrachtete. Aber sie 
mußt« diese Freude, für sich behalten. Nie- mand bewunderte alle! ihre kleinen/so sorgfältig aufgeführte« G«duld<werke. ; , 
Zuletzt hatte sie noch die Kissen mit Daunen zu füllen. Dazu mußte sie aber die Kilfe der Kaushälterin in Anspruch nehmen. Jungfer Stina bezeigte dabei ein solch deutliches, wenn auch zurückhaltendes Interesse für diesen Teil der Aussteuer, den sie auf diese Weise sehen zu dürfen befunden war, daß Marianne in große Versuchung geriet, ihr nun alles zu zeigen. Die Jungfer würde alle die hübschen Sachen wohl einzuschätzen verstehen. Als da« letzte Kiffen fertig war und Mari- anne die alte Baumwollfchürze weglegte, die sie sich überzogen hakte;' 
da sagte sie schüchtern: „Ich habeMon eine ganze Menge Sachen ge- näht. Sie können es einmal ansehen." Sie gingen miteinander ins Kinderzimmer hinüber, 
das frisch möbliert worden war. Kier zog nun Marianne Schublade um Schublade hervor, um den Inhalt auszubreiten. Die Jungfer war ganz überrascht; sie prüfte die Säume und Spitzen mit Kennermiene. Es war alles wirklich meisterhast ausgeführt und Stina wurde von Bewunderung für ihr« junge Kerrin - ergriffen. ! May kam nun ins Gespräch; das Eis schmolz, „Ich hahe-«uch einmal «in Kleines gehabt"; sagte Jungfer 
Kristina 
undt̂tockn^e/ .sich hie AüÄen mit- einem Äpfel! ihrer sauberen Äaum. woUchürze. „Aber e« 
ist schô nach drei- Jahren 
gestorben." „Aaahl" machte Marianne 
und schaute die KauShälterin teilnehmend an. Sie vergaß ganz, welche Llngehörigkeit darin lag, daß die unser- heiratete Stina ein Kind gehabt hatte, und ein Gefühl von Gemeinsamkeit 
kam zwischen ihnen auf. Es 
war so vergnüglich, mit einer anderen Frau über daS zu reden, und die Jungfer, 
die so alt und erfahren war, wußte auch gar manchen guten Rat zu geben. Marianne 
empfand solche Scheu vor ihrer eigenen Mutter, daß • sie bei ihrem 
letzten Besuch in der 
Stadt Hch kalt ab- weisend 
gezeigt, sobald diese das Gespräch auf so etwas zu 
bringen versucht hatte, so freund- lich 
und emsthast sie es auch immer getan. Mit der Jungfer Kristina war das nun aber etwas ganz andere«. Sie nahm 
alles so einfach und natürlich» alles 
war so, wie 
es sein mußte und e« gab da nichts, dessen man 
sich schämen und da« man mit 
Scheu zu umgehen 
brauchte. Llnd doch lag eine angeborene Zartheit in ihrer gan- zen Ausdrucksweise, welche Marianne verwnn» derte.. So hatte sich eine Brücke 
aufgebaut zwi- schen der untergebenen Dienerin^ und 
der ver- wöhnten jung«« Äerri«, Sie waren beide Frauen und e« fcefo^ von nun an.?eine rArt BSndnis-zwrsche» H«e«c-AM»neMlte,Häß sie eine Sreimdw gew»nn«ckMeMf LeFMeu. Da« AMaMebenM'T»M-hM'«M Miste
	        

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