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Äadnz, Mittwochs ben 5. Mai 1943 8» Stt̂CQOIIQ lemssprelsei Liechtenstein und die Schweiz jährlich Fr. 11.—, halbjährlich Fr. 550, vierteljährlich Fr. 2.80. Ausland (ausgenommen ßrit Reich u. U.S.A.) Auskunft und Bestellung bei den Postämtern. Gleicher Preis wie Inland u. 30 Rp. Postzuschlag. BHt Reich und U.S.A. Fr. 14.— pro Jahr, halb]. i?r.7.—, viertel]. Fr. 3.50, nur bei Voreinzahlung.
Anxelgenprelse: Einspaltige Millimeterzeile: Liechtenstein 5 Rp.; Rheintal (Trflbbach bis Sennwald), sowie Feldkirch 7 Rp.; . übrige Schweiz 8 Rp.; Lander außer der Zoll- union 9 Rp.; Anzeigen im textteil: 16 Rp. Erscheint Mittwoch und Samstag LISCHT
TEIMEK ORAAN FÜH AMTLICBE KUNDMAOHÜNflEN GeschäftWeUen: Schriftleitung und Verwaltung in Vaduz (Liechtenstein); Postscheckkonto: «Liechtensteiner Vaterland, Vaduz" Drackerei: J. Kuhn's Erben, Buchs (Fernsprecher Buchs 88.474). Alleinige Inseratenannahme für Schweiz und Ausland: „Publicitas" A.G., 20 Sahre Steuergesetz (Korr.) I. Im
Jänner diese« Jahres waren
es 20 Jahre her,
daß unser neues Steuergeseh in Kraft trat< ES lohnt fick, hiebet wohl eine kleine Abfand- lung über die
Auswirkung dieses ' Gesetzes zu schreiben und ich will versuchen, dies in kurzen und klaren Aufzeichnungen zu machen, wober es sich nicht umgehen läßt, einzelne Statistiken sprechen zu lassen, die ich mir erlaubte, aus den alljährlich erscheinenden Rechenschaftsberichten der fürstlichen Regierung zu entnehmen. Di« ganze Abhandlung
über dieses Thema wäre aber
nicht vollständig, wenn man nicht zu- ruckgreifen würde auf das alte Steuergeseh vom Jahre 1868 und dann aber auch auf die Zeit nach dem letzten
Weltkrieg 1914—18, auf jene Zeit, tote in ihren wirtschaftlichen Nöten das Gesetz gebären ließ. Das provisorische Steuergesetz
vom 20. Okto- ber 1865 (so hieß eS durch viele Jahrzehnte hin- durch) basierte auf einer Grundsteuer, einer ®c- Werbesteuer und einer Personal- und Klassen- steuer. Die Grundsteuer wurde erhoben vom Boden- wert, wozu die Grundlage ein Steuerkataster bildete,
daS 59 Jahre lang nicht mehr geändert wurde, sodaß Wertänderungen verschiedener Art, wie Bodenverbesserungen, Intensivierung der Landwirtschast, Ausdehnung der Ortschaf, ten infolge Einführung von Industrie und der dadurch bedingten großen Nachfrage nach Bau- grundstücken etc.
keine Berücksichtigung fanden. Diese Mängel an und für sich hätten aber durch eine Korrektur des SteuerkatasterS gemildert werden können, nicht aber jener grundlegende Mangel, daß der
Bodenwert, also der Kataster- wert als Ganzes versteuert werden mußte und kein Schuldenabzug gestattet war. Wenn auch die Steuer mäßig
war, so war die Erhebung un- gerecht, weil
zum Beispiel das Schuldenbäuer- lein
mit sechs Stück Vieh ebensoviel Steuern entrichten mußte,
wie sein Nachbar, der ein gleich große», aber schuldenfreie« Anwefen hatte. Die Gewerbesteuer legte nicht den gewerbli- che» Reinertrag der Steuer zu Grunde, sondern die
vermutete Leistungsfähigkeit des Steuer- Pflichtigen, die nach Ämfang des Betriebes, Größe der Ortsbevölterunaetc. in verschiedene Klassen eingeteilt wurde. Wenn für die Zeit her Entstehung
des Gesetzes »dasselbe sich an- fangs halbwegs gerecht
auswirkte, so mußten doch in hen folgenden Entwicklungsperioden.und dann insbesondere bei Beanspruchung von Kre- diten seitens einzelner Gewerbetreibender, — was bei der Einteilung
in Klassen nicht berück- sichtigt werden konnte, weil eben die Schulden der Einschätzungskommission nicht
bekannt sein
, St. Gallen IX 5473. St. Gallen und andere Filialen. konnten — bei
der Einschätzung Angleichmäßig» feiten aufkommen. ., Die Personal- und Klassensteuer endlich ver- knüpfte eine Versteuerung des Gehaltes der öffentlichen Funktionäre und des Erwerbsein- kommenS der Angehörigen liberaler Berufe mit einer Kapitalrentensteuer.
ES stellte dies in der Folge eine unvollkommen« Besteuerung der Einkommensbezüger dar, die mit
dem Grundsatz der Gerechtigkeit und Gleichmäßigkeit der Steuererhebung nichts mehr zu tun hatte. Der Entwicklung, die das Land in den fol- genden 50 Jahren nach
Inkrafttreten dieses SteuergeseheS
durchmachte, sucht« man durch einzelne Korrekturen in der Steuergesetzgebung gerecht zu werden. So folgte im
Jahre 1879 eine Umbildung in den Bestimmungen über die Einschätzung der Gebäude, dann eine neue Fest- setzung der Gewerbesteuerklassen, hierauf im Jahre 1887 der teilweise Bruch mit der alten Form Her Gewerbebesteuerung, daß mit AuS- nähme der Textilindustrie für die fabriksmäßig betriebenen Gewerbebetriebe, der amtlich
festge- setzte Reinertrag, als
Steuerobjekt festgestellt werden sollte. (Die richtige
Anwendung dieser Bestimmung konnte aber nie vollkommen durch- geführt werden.) Parallel damit ging im Jahre 1898 die Umbildung der Personalklassensteuer. Der Weltkrieg
und sein Ende brachten das Land
und sein« Gemeinden in große sinanzielle . • .. - „ - , . . • . • -. Bedrängnisse. Ditgroßen
FondSverMvÄen ^«^^^^ff^l^ tSJtVfä Landes und der Gemeinden und das große
Bar-' "W* Kontingent von Besuchern
nach Basel vermögen der Steuerpflichtigen gingen, durch
Kenntnis gekommen — war es dringend nötig, ein neues moderne« Steuergesetz zu schaffen, das dem Grundsätze „der Gerechtigkeit und der Gleichmäßigkeit in der Steuererhebung" Rech> nung trage, das also die Lasten auf alle Schul- tern gleichmäßig entsprechend der wirtschaftli- che» Potenz verteile. Dieser Erkenntnis Rech- nung tragend, hat die damalige fürstliche Regie- rung zusammen mit AniversitätSprof. Dr. Beck in Bern und Dr. Wilhelm Beck sel. den !lni- versitätSprofessor Dr. Landmann in Basel mit der Ausarbeitung eines bezüglichen Gesetzes be- traut. Der Wichtigkeit dieser Entscheidung war man sich wohl bewußt, daß aber in der Folge der kommenden Entwicklungsjahre der Nachkriegs, zeit dieser Entschluß und die glückliche Lösung desselben durch daS Steuergesetz
vom 23. Ja- nuar 1923 sich so großartig auswirkte und
tat- sächlich eine Blüte der Weiterentwicklung im Lande brächte, hätte wohl weder die Behörde, noch sonst jemand im Land« geahnt. (Fortsetzung folgt.) 3tt HiWNllli der 6ch«eizer
«Mmeffe ii V«sel Am letzten Samstag wurde die Schweizer Mustermesse eröffnet. Liechtenstein hat
schon seit einseitige wirtschaftliche Orientierung nach Oesterreich mit dem Zerfall der Kronenwährung verloren. Das Land
konnte seinen Verpflichtun- gen nicht mehr nachkommen, man mußte Kredite aufnehmen,
die sozialen Lasten mehrten sich, die Einnahmen aus dem Zollvertrag (das Budget basierte jährlich zum größten Teil
auf diesen festen Einnahmen) blieben ganz oder zum Teil aus und konnten zudem
die sich mehrenden Be- dürfnisse nicht mehr befriedigen. Die Fonds, die zu verschiedenen Zwecken in Land und Gemein- den errichtet waren, schwanden infolge der Ent- Wertung der Krone dahin;
die Privatwirtschaft brauchte Kredite,
um sich neu zu orientieren. Einzelne Versuche des Landes die Einnahmen zu vergrößern, wie Erhöhung der Taxen, Gebllh- ren
und Stempel, Erhebung einer Fahrrad- und Krastwagensteuer, einer Maischesteuer, dann die Ausdehnung der Klassensteuer auf Lohnbezüger mit Lohnabzug, dann die Kinterlassenschastsge- bühr und endlich die Erhebung eines eigenen liechtensteinischen Zolles konnten die Entwick- lung nicht mehr aufhalten. Wenn unser
Land sich in geordnete
wirtschaftliche Verhältnisse zurück- finden, wenn unfern Landesfinanzen u. der Kre- ditfähigkeit wieder Vertrauen entgegengebracht werden sollte, so war eS unserer Regierung bei ihren Verhandlungen mit de? Schweiz zur
entsandt. So wird es. hoffentlich auch Heuer sein Man ist überrascht, man staunt über den Fort- schritt, der sich da zeigt. Natürlich hat auch die Zahl der Aussteller
von 1364 im
Jahre 1942 auf 1518 zugenommen. Darunter sind auch zwei aus unserem Lande. Aus Liechtenstein haben ausgestellt eine Spielwarenfabrik und die Prä- zisi'onS-Apparatebau A. G. in Vaduz. Der Eröffnungstag hatte einen vollen Erfolg. Täglich finden nun nebenbei in den großen Räumen Veranstaltungen, Sitzungen etc. der verschiedensten Organisationen aus der ganzen Schweiz statt, nur Liechtenstein figuriert noch nicht unter den Messebesuchern dieser Art. Doch, hören wir etwas über den Aufbau der AuSstel- lung, die mit Recht eine kriegswirtschaftliche Schau von „Arbeit und Brot" genannt wird. Ein Blatt schreibt darüber: „Während vor Iahresftist die Kriegswirt- schaft die Besucher der Mustermesse durch eine gutgelungene Materialausstellung 'in ihren Bann zu ziehen vermochten und in anschaulicher Weise eine Reihe von Neustoffen, Ersatzstoffen und materialsparenden Verfahren zur Darstel- lung brachte, wurde diesmal — teils aus räum- lichen und organisatorischen Gründen, teils aber auch, um durch neuartige Gestaltung das Inter- esse des Publikums wachzuhalten — ein ganz anderer Weg gewählt. Für das, was sie den
Messebesuchern
zu sagen und zu zeigen hätte, beschloß die
Kriegswirtschaft diese« Jähr den Luftraum der Messehallen in Anspruch zu
neh- men.
Auf diese Weise wurde vermieden/.daß die Aussteller'aus der
vrivaten Wirtschast, die an der Messe die
vielfältigen Erzeugnisse ihre«; Könnens und ihres Fleiß«« zur Schau ttdjjerf, räumlich zugunsten der Kriegswirtschaft' einge- engt werden mußten. Die Zweiteilung, derzu> folge der Besucher
auf bim Boden der Hallen wie gewohnt die mannigfaltigen Produkte äu« Industrie und! Gewerbe erblickt, in der Äöhe da- gegen
die Absichten und Aufgaben, Grundsätze' und Richtlinien der Kriegswirtschaft dargestelli!/ findet, entbehrt zweifellos nicht
der symbolischen Bedeutung. . ' Einer umfassenden Darstellung des ErnSH.- rungSproblemS begegnen wir in der Kalle HI. Die Erfolge des MehranbauS, die Zusammen- arbeit von Stadt und Land werden ebenso ein» drttcklich dargestellt wie die Bemühungen, durch den doppelten Blockadering hindurch NahrungS- mittel, vor allem Brotaetreide, in unser Land zu schaffen — denn vergessen wir nicht, daß unser tägliches Brot trotz den Fortschritten der Eigen- erzeuguna auch heute noch zu drei Fünfteln auS ausländischem Weizen besteht! Die Wandfelder links aber klären uns über die Grundgedanken der Rationierung auf, die dazu dient, den Ver« sorgüngSvorsprung des größeren Portemoni naie« - nach Möglichkeit -zn - beschneiden. Abeß nur, wenn
die Erfassung der Nahrungsmittel nicht durch Schwarzbandel beeinträchtigt wird,- erfüllt die Rationierung ihren Zweck. Die Wirksamkeit der Pr«i«k»ntrollftelle wird durch einen Vergleich der Teuerung
in diesem und im letzten Krieg veranschaulicht, aus dem hervor- gebt, daß im
Jahre 1918 im vierten Kriegs! jähre des
vergangenen
Völkerringens — die Teuerung mehr als
doppelt so groß war wie heute. Salle
V ist der Arbeit
gewidmet. Wirtschaft- liche Selbstbehauptung'nach Außen erfordert gemeinschaftliche Anstrengungen aller Stände und Berufe im Innern. Darum muß die Idee des Arbeitsfriedens Gemeingut des ganzen Schweizervolkes werden.
Nur so wird eS gelin- gen, die heimischen Produktivkräfte restlos in den Dienst der Landesversorgung und des wirt- schaftlichen Durchhalten« zu stellen. Eindrücklich wird dem Besucher gezeigt, waS Kriegswirt, schaft und Unternehmerinitiative auf dem Ge- biete
kriegsbedingter Produktionsanpassungen bereits zustandegebracht haben. Wir lernen die Chemie als krieLswirtschastliche Schlttsselindu. strie ersten Ranges kennen, und die Bedeutung der Altstoffwirtschast wird uns ebenso gut ver- anschaulicht wie die Probleme der «olzversor- guna und Elettrizitätsbeschaffung, deS BauenS in Kriegszeiten und der Neustoffe in der Ma- schinen- und Elektro- und Apparateindustrie. Frau Marianne Roman von Ernst Ahlgren (Aus
dem Schwedischen überttagen von Martha Niggli) («bdruck»recht Schweizer Kmilletm-Dienst) Paul wurde ärgerlich. „Ich weiß nicht, was für Vorstellungen Siesich von meiner Ehe ma- chen", rief er heftig. „Warum fürchten
Sie sich, davon zu reden?" Marianne fühlte, wie
ihr siedend heiß wurde. Aber die Dämmerung
war so weit vorgeschritten, daß sie ihr Erröten verbarg. „Ich wußte ja nicht, Idaß. Sie etwas darüber
zu sagen hatten", er- widerte sie. „Ich habe Sie übrigen« gar nicht daran gehindert." Paul überlegte einen Moment. „Es quält mich sehr", sagte er dann weich, „daß
Sie jia) in bezug auf meine
Keirat so. zurückhaltend stel- len. Glauben Sie etwa, das Verhältnis zu mei- ner Frau fei etwas Unehrenhafte« für mich ge- Wesen?" . Marianne saß auf einem niedrigen Stuhl vor dem Feuer, neben ihr Paul, ihr
Antlitz in die Sand gelegt und schlaff gegen die
Lehne seine« Sessel« zurückgesunken. Wenn sie zur Seite blickte, sah sie die
Umrisse seiner Schulter
u. de« dunklen, vornübergeneigten Kopfe«. Er saß still
und bewegungslos da, als hätte er nicht die Ab- ficht, noch etwas zu sagen. Sie
lehnte sich zurück und schaute ihn lange an, ohne daß er es merkte. Jede Linie
dieser Gestalt war so fein
und so geschmeidig, so ganz anders als alles,
was sie bis anhin gesehen
hatte. Dieser Körper kannte keine Stellung, die nicht irgendwie lockend und geheimnisvoll sie ergriffen hätte. Sogar seine Gleichgültigkeit wirke so. In jeder
seiner Be- wegung lag etwas, das besagte, daß er nie zu bedenken brauche, wie
er sich ausnahm, daß e« ihm auch keine Freude
machte, schön zu sein. Wenn
Marianne sich ein wenig zur Seite beugte, mußte ihre Wange seinen Arm berüh- ren. Sie
glaubte schon den feinen, weichen Stoff feines Kleide« an ihrem Saar
zu spüren. Oh, >aß sie
doch diesen Arm ergreifen, ihr Antlitz dagegen pressen
und so herzerweichend hätte schluchzen dürfen,
wie sie e« wünschte! Denn e« war eine Schande, daß er mit einem häßlichen, alten Weib in Ehegemeinschast lebte, und daß er ihre Liebkosungen ertragen müßte. ES war }o widerwärtig, so unnatürlich, daß sie hätte chreien mögen vor Schmerz. E«
war so ent- würdigend,
haß sie Tränen von Blut hätte wet- nen mögen, um ihn dqmit rMzuwa^rhim. - Ach, wenn sie in Klagen hijtte aü«breeM, ihr Ant- litz an feine Schulter decken und ihm im Dun-heln
hätte erklären dürfen,
wie sie sich schämte — schämte, daß er mit
einem solchen Weib nur hatte leben können! Sie
wandte sich ab und klammerte die Sände um ihre Knie, um mit Ge- walt die Ausführung dessen zu verhindern, wozu es sie drängte. „Sie hätten meine Frau wohl geliebt, wenn auch nur um meinetwillen", nahm Paul das
Ge- spräch wieder auf. „Sie war
ja so gut." Marianne biß die Zähne zusammen, um nicht zu rufen: „Sie war alt und häßlich!" Sie haßte Patil, und sie haßte
auch diese Frau, denn sie litt für beide. WaS brauchte er alle« dieS wieder hervorzureißen, da sie ja gar nicht einmal daran denken wollte!" Es war, als hätte Paul au« ihrem Schwei- gen ihre Gedanken abgelesen. „Glauben Sie denn, wenn etwas dabei wäre, worüber ich
mich schämen müßte, hätte ich über mein« Ehe gesprochen?̂ „Erzählen. Sie
weiter," sagte nun Marianne gedämpft und eintönig. Sie fürchtete, daß er au« ihrer Stimme ihre Gemütsbewegung errate. Er
änderte seine bisherige Stellung und ließ die Sqnd
quf sein Sknie niedersinken. „Run, ha
meine Frau gesMhßn iM -hat sie eine rjianz andere
'̂StebfijHjun:fttr ̂tailifr ftefoni- mtn/fm «r an. „Nun
ist «ch^ls ob ihr «an»
zeS Leben vor mir ausgebreitet läge, beleuchtet von jenem merkwürdigen Glanz, wie er biSwei- len über eine Landschaft fällt, wenn die Sonne am
Untergehen ist. Sie wissen, wie wir unS ken- nen lernten. Sie war in der gleichen Pension wie ich, wir begegneten
uns also täglich. Das eine wurde, ohne daß man sich besonder« dämm, bemühte, in
die Verhältnisse des andern einge- weiht, wie eS
immer geschieht in einem SauShalt von vielen Personen, wo die
einen schwatzhast, und die andem
neugierig sind. Ich war damals ein armer Student, ein Proletarier, der
Almo- sen entgegennehmen und doch tun mußte wie ein Serr, da« heißt mit der einen Sand auf
der ($e- ren Börse und mit der andern
aufseinem «*§•' findlichen Ehrgefühl, beide«
geg«neinand«r «b- w«g«ld.^W«M «a»^mrt«pArWw''daD^Wl^ ren de« Nötigen versteht, so hab>' ich nie ' ge» wußt̂ wa« Armut ist/ Aber wenn man darunter, da« Verpfände», jeder Fiber seiner Iugeyh/baS Auspressen seines Sirns nach
jeher MvMchW hin versteht,
um djese« Nötig«
kaufen,^» lijnti«*; wenn man bei«
Empfangen voMAoHltatm meint, die mit
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daS StclMhenlässen vo« .hMd«»têl«t?ve> «MgiMgen? wfaW.wbm,jn\t tifatWmi ': a^MltH «ari 'JUh