Lieber Martin!
Wer Dich kannte, war beeindruckt von Dir: Du lebtest intensiv,
warst begeisterungsfähig und konntest Dich den Situationen im Leben
anpassen.
Als jüngstes Kind der Familie Arnold Frick hattest Du die Mög-
lichkeit, mit Deinen Brüdern Noldi und Eugen unsere Berge zu erleben.
Welch ein Feuer packte Deine ganze Familie, wenn Deine Schwestern
und Brüder den schweren Rucksack packten.
So war es für Dich selbstverständlich, dass Du schon als Schuljunge
die ersten Klettererlebnisse hattest. Während Deiner Maurerlehre tra-
test Du der Bergrettung bei, Du fühltest Dich in unserem Kreise wohl
und warst bereit zu helfen, wenn es galt, einen verunglückten Mitmen-
schen zu retten.
Für uns alle war es unfassbar, als es nach einem schweren Unfall
in Triesen niemand mehr gab, der Dir das Leben erhalten konnte. So
starbst Du am 17. September 1971, betrauert von Deinen Eltern, Ge-
schwistern und Freunden.
Wir alle bewahren Dich im Gedächtnis als guten und zuverlässigen
Begleiter. Dein Sterben mahnt uns, dass wir dem Tod jederzeit, in den
Bergen und auf der Strasse, begegnen können.
Gott lohne Dir Deine Güte!
Deine
Kameraden der Bergrettung
Lieber Simon!
Am 6. November 1977, im Laufe des Nachmittags geschah, was
Deine Angehörigen, Deine Freunde und uns, Deine Kameraden vom
Rettungsdienst, so schmerzlich getroffen hat.
Mit frohem Mut bist Du an jenem schönen Spätherbst-Sonntag mit
Deiner Gattin und einem Freund in die Berge gegangen, nicht ahnend,
dass der Tod Dich schon begleitete. Es sollte Deine letzte Tour in die
so geliebte Bergwelt sein. Am Uebergang vom Ochsenkopf zum Scheuen-
kopf ist es geschehen.
Du hast sicher nicht das erste Mal diesen exponierten Grat began-
gen, hast ihn vermutlich schon etliche Male erfolgreich traversiert. An
Vorsicht hat es Dir kaum gefehlt, da Dir die Brüchigkeit dieses verwit-
terten Dolomitgesteins bekannt war. Die bergsteigerischen Vorausset-