Schwerzischnuar
Die "Schwerzischnuar" gehörte zu den Werkgeräten eines
Zimmermannes. = Auf einer Haspel ist eine etwa lo - 12 m
lange Schnur aufgewickelt. Man kann sich mit Recht fragen,
warum diese Haspel mit der Schnur in einem Holztrücki auf-
bewahrt ist. Das war so: in dem Holzkistchen befand sich
jeweils Russ und Wasser als eine Mischung, das war eine
ganz schwarze "Brühe",
"Schwerzte" man die Schnur durch Hineinhalten, so konnte
dieselbe nachher gut zum Anzeichnen von geraden Linien auf
Stämmen, (mit der"Breitäxt" hieb man zuerst einen Rundteil,
"ScHärtlig" genannt ab, damit war eine Seite für einen
Balken zum Beispiel gegeben) Bauholz oder Brettern benützt
werden. Der Arbeitsvorgang lief so, dass man zuerst die
"Schwerzischnuar" an beiden Enden des Stammes, bzw. des
Brettes festhielt, nachher dieselbe in der Mitte etwas hob
und gleich,spicken' liess. Somit zeichnete die Schnur, an
der die schwarze Masse haftete, einen Strich auf das Holz.
Die Dachdecker arbeiten heute noch mit dieser "Schwerzi-
schnuar"., (Anzeichnen, wo die Dachlatten angenagelt werden).
Finheimische "Zimmermänner" brauchten noch bis vor kurzem
die "Schwerzischnuar",