Lehrer geworfen.!*! Am ersten September hatte der Ministerpräsident des
Grossherzogtums Baden den Berner Geheimen Rat um die Überprüfung
Peter Kaisers ersucht. Dieser wurde nach den in Freiburg im Breisgau
gemachten Untersuchungen!“ «als ein Theilnehmer eines zur Revolutio-
nierung Deutschlands gestifteten Vereins» verdächtigt. Der Berner
Geheime Rat ordnete, zumal das Gesuch von einer «befreundeten Regie-
rung» eingebracht wurde, an, Kaiser umgehend «zu vernehmen und des-
sen Schriften sub Inventario in Empfang zu nehmen». Herr Fellenberg
sollte informiert und zur Mithilfe angehalten werden, alles ohne unnöti-
ges Aufheben. Dem Beschluss wurde ein langes Papier «Instruction und
Befehl» für den Oberamtmann auf Fraubrunnen beigefügt. Nach einer
Vernehmung sollten sämtliche privaten und beruflichen Papiere zur Prü-
fung beschlagnahmt werden. Das Verhör musste elf in der Instruktion
detailliert angeführte Fragen beantworten. Klarheit wünschte man sich
über die Personalien, Studiengang, Mitglieder des Freiburger «Vereins»
und ob dieser «unter dem Vorwand burschenschaftlichen Betriebes politi-
sche Zwecke gehabt». Wäre das Ziel des Vereins nicht gewesen, «Deutsch-
land mit Umstossung seiner gegenwärtigen Verfassung und Verhältnisse
in einen Staat umzugiessen»? Weitere Fragen betrafen die Mitglied-
schaft Karl Baders und Ernst Münchs sowie einen Aufsatz Kaisers, in dem
dieser vorgetragen hätte, mit der Wissenschaft allein sei es nicht getan.!®
Im Verein sei man doch wohl übereingekommen, «dereinst in diesem Gei-
ste» zu handeln? Ob es wegen dieser Frage nicht zu hitzigen Debatten und
gar zu Vereinsaustritten gekommen sei und ob Kaiser nicht diesen Som-
mer noch «thätigen Antheil an Verhandlungen und Besprechungen bey
Anlass der Grossherzoglich Badischen Stände-Versammlung genommen»
habe? Ob Kaiser schliesslich in einem Billett vom 15. Juli geinen gewissen
Verdacht