der Heimat und vom Scheiden aus dem Leben. Er steht an den Grä-
bern seiner Jugendfreunde, die von ihm gegangen sind und doch die
Heimat nicht haben verlassen müssen. «Und da drängt sich mir un-
willkürlich der Gedanke auf: - Warum gerade ich? Warum musste ich
scheiden? Diese Frage stellt sich jeder Ausgewanderte. Meistens ist
es umständehalber, die Hoffnung auf bessere Lebensbedingungen im
Lande deiner Wahl, verbunden mit der Hoffnung, die Früchte dieses
erhofften Glücks später in der Heimat zu geniessen. Hoffnungen und
Träume, die leider nur zu oft sich nicht erfüllen und wie Seifenblasen
olatzen ... Den «Auswanderungslustigen> aber möchte ich zurufen:
Wäge wohl, eh’ Du mit stolz’ Gebärden, / der Heimat <Lebewohb für
immer sagst. / An fremden Ufern stehest Du und klagst, / Denn Heimat
will die Fremde Dir nicht werden.»!*
ln die Heimat.
Heimat, du am Strande des Rheines,
du mit der Berge mächtigen Hihn,
du mit dem Kranze blühenden Weines
Heimat, dio möcdHte ih wiederjehn!
«Liechtensteinisches
Lesebuch», 1938
Was ijt die Fremde, die fo verheißend
mid in ihr raufjgdendes Leben z0g!
Was ijt ihr Reiz, der blendend und gleikend
mid um big, übe Heimat, betrog!
Heimat, du am Strande des Rheines,
wie jehne i@ mid nad dir zurüg,
du, mein einziges, [übes, reines
und — ach! jo früh verlorenes Glüd!
Was ijt der Stäbte glänzender Schimmer?
was ijft das Meer, das ftaunend ih [ah?
Reigen fönnen fie, felfeln nimmer;
le rufen nur Sehnen und Heimweh wach.
Heimat, du am Strande des Rheines,
du mit der Berge mächtigen Höhn,
dich, mein Liecdhtenftein, di, mein feines
Baterland, mödt’ id no einmal jehn!
Eiias Wille
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