Volltext: Nach Amerika!

Vater geworden: Seine erste Tochter, Eldrid Elisabeth, war am 3. März 
1939 zur Welt gekommen. Und die Arbeit auf der Seilbahn war nicht 
weniger gefährlich, im Gegenteil: Die Drähte waren alt geworden, so 
dass Seilbrüche immer häufiger wurden. So kehrte John 1940 Stewart 
endgültig den Rücken. 
Zunächst arbeitete er noch zwei Jahre lang in einem Quecksilber 
bergwerk in Pinky Lake, etwa hundert Meilen nordwestlich von Prince 
George. Elisabeth kam mit ihm. Das zweite Kind der Thoenys, Leonard 
John, kam dort am 10. September 1940 zur Welt. Im März 1943 wur 
de die zweite Tochter, Adina Maria, geboren und im Mai 1944 der 
zweite Sohn, Ernst Michael. 
Der Grundstock zur heutigen Farm 
Die Arbeit im Bergwerk war für einen Familienvater nicht ideal. 1944 
verkauften die Thoenys ihr Haus für 400 Dollars und erstanden für 
45’000 Dollars eine Farm, die noch immer in Familienbesitz ist und 
vom ältesten Sohn, Leonard John, bewirtschaftet wird. 160 Acres 
umfasste die ursprüngliche Farm von 1944, John kaufte aber nach 
und nach Land dazu, so dass die Familie heute 560 Acres (rund 225 
Hektar) ihr eigen nennen kann. 
Bevor John etwas anbauen konnte, musste er praktisch das ganze 
Land roden und räumen. Er fällte die Bäume, riss die Wurzelstöcke 
aus der Erde und verbrannte sie, sobald sie trocken waren. Nach und 
nach pflügte er das gerodete Land, säte Gras und Getreide. John züch 
tete auch Vieh, Rinder und Schweine, die er selbst schlachtete — bis zu 
fünf Kühe und 18 Sauen zerlegte er an einem Schlachttag. Das Fleisch 
verkaufte er in der Stadt und an die Sägereien rund um Prince George 
für zunächst 12 und dann 20 Cents pro Pfund. Während John mit sei 
nem Pick-up-truck unterwegs war, um das Fleisch zu verkaufen, küm- 
merte sich Elisabeth um die Farm und fütterte das Vieh, 125 Kühe und 
100 Schweine. 
Die kanadischen Winter sind hart und kalt. Während eines der 
schlimmsten Winter gegen Ende der vierziger Jahre fiel das Thermo- 
meter bis auf 56 Grad Kälte. Solche Winter blieben eindrücklich in 
Erinnerung. Die Tiere im Stall mussten natürlich trotz aller Kälte ver- 
sorgt werden. Gesät werden konnte erst, wenn der Boden aufgetaut 
war. War der Winter besonders hart, kam es schon vor, dass John erst 
Anfang Juni aussäen konnte. Er säte dann Getreide und Hafer und 
gleichzeitig auch Gras. Das Getreide erntete er im Herbst, das Gras 
erst im darauf folgenden Jahr. Der Boden ist an sich sehr fruchtbar, 
und es gedeihen ausser Getreide und Hafer auch Mais, Gerste und 
Kartoffeln recht gut. Das harsche Klima aber machte die grössten 
Schwierigkeiten. 
A| 
Biographische Beiträge
	        

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