ihr Heimatland und zog zu ihrer Schwester Aline nach Amerika.
Zunächst lebte sie bei Aline, später liess sie sich in Monroe (Michigan)
nieder, wo ihr ältester Sohn seit 1929 verheiratet war.”
Marthe stellte im hohen Alter die Zusammenhänge und biographi-
schen Daten der Familie Alber für Alines Tochter Madeleine zusam-
men. So konnten unberechtigte Erbansprüche, die an die Grossfamilie
herangetragen wurden, zurückgewiesen werden. Marthe starb in den
vierziger Jahren als letzte Vertreterin der französischen Alber-Linie.
Verwandtschaftsbeziehungen - Sprungbrett oder Fessel?
Aline, 1858 in Vagney geboren, war die älteste Tochter des Liechten-
steiners Franz Josef Alber. Sie hatte den Aufstieg und Fall des Unter
nehmens ihres Vaters bewusster mitverfolgt als ihre Geschwister.
Welche Rolle spielte für sie die Verwandtschaft in bezug auf ihren
beruflichen Werdegang?
Ausbildung
Mit 16 Jahren berichtete Aline nach Amerika: «/ch bin am 30. Dezem-
ber 1874 nach Hause gekommen. Mein Zeugnis für das erste Trime-
ster: ich bin erste im Rechnen, zweite in der Rechtschreibung, erste in
Geographie und zweite in Geschichte von Frankreich. Im Schönschrei-
ben, das meine schwache Seite ist, bin ich siebte und sechste insge-
samt unter sechzehn Schülern.»”
Wenig später folgte eine bittere Neuigkeit nach Amerika: «Aline
wird nach Ostern nicht mehr in das Internat zurückkehren. Sie ist eine
der besten des Internats, das 180 Schüler hat. Sie freut sich sehr wie-
der bei uns zu bleiben.» Nach eineinhalb Jahren musste Aline aus
dem Internat der Demoiselles Antoine in Remiremont ausscheiden. Es
war für ihre Eltern unfinanzierbar geworden. Um die wirtschaftlichen
Schwierigkeiten zu überwinden, suchten ihre Eltern nach dem
Deutsch-Französischen Krieg bei «unseren teuren Brüdern, Schwäge-
rinnen und Neffen von Logansport, Amerika» um einen Kredit in der
ansehnlichen Höhe von 6’000 bis 8’000 Francs an. Zu Beginn des Bitt-
schreibens berichteten sie vom einstigen Schulerfolg ihrer Tochter,
welche aufgrund der Wirtschaftslage die Schule nicht mehr besuchen
konnte.
Aline arbeitete nach dem Tod des Vater 1877 kurzfristig als Verkäu-
ferin. Ihre schwache Gesundheit erlaubte es ihr jedoch nicht, diese
Tätigkeit weiter auszuüben.
Sie ging zurück an das Internat in Remiremont, wo sie als Studentin
und Assistenz-Lehrerin für die kleinen Schüler arbeitete.
Biographische Beiträge