Volltext: Nach Amerika!

jungen Leute nach dem fernen Amerika wieder ein recht beträchtli- 
cher», stellten die «Liechtensteiner Nachrichten» mit Besorgnis fest. 
«Nicht die schlechtesten sind es, die ihr Glück so ferne der Heimat 
bauen wollen ... Schon in den nächsten Tagen wandern wieder mehre- 
re unserer Jungleute nach dem Lande der unbegrenzten Möglichkeiten 
aus ... Möge allen eine glückhafte Fahrt beschieden sein, mögen die 
Träume aller von Glück und Reichtum restlos in Erfüllung gehen und 
mögen sie einst wiederkehren zu uns, um die Erfolge ihres Lebens hier 
- in der alten Heimat - geniessen zu können.»*“® 
Bereits 1922, als die Zeichen auf eine zunehmende Auswanderung 
hindeuteten, wies der liechtensteinische Geschäftsträger in Bern, Pro- 
fessor Emil Beck, die Regierung in Vaduz auf das amerikanische Quo- 
‘engesetz von 1921 hin und fragte, ob es nicht zweckmässig wäre, 
«dass von unserer Gesandtschaft Schritte unternommen werden, 
damit die Liechtensteiner in den Vereinigten Staaten von Nordameri- 
ka in das schweizerische Kontingent einbezogen würden». Beck mach- 
te diesen Vorschlag vor allem deshalb, weil Liechtenstein bei der Fest- 
setzung der Jahreskontingente für einzelne Länder nicht berücksich- 
‘tigt und zusammen mit den Ländern «Andorra, Gibraltar, Malta, 
Memel, Monaco, Island und San Marino» in einer Gruppe zusammen- 
gefasst worden war, der insgesamt 86 Einwanderer zustanden. Die 
Regierung in Vaduz sah allerdings keine Veranlassung, Vorstösse im 
Sinne Becks zu unternehmen. «Es sind in der letzten Zeit», so schrieb 
sie an die Gesandtschaft in Bern, «einige nach Nordamerika verreist, 
und es wurde diesen Liechtensteinern nirgends ein Anstand gemacht. 
Es hiess immer, Liechtenstein sei nicht registriert und es können 
soviele einreisen, als wollen. Es wird sich daher als besser erweisen, 
Verwandte, Bekannte und 
Freunde verabschieden vor 
dem Gasthaus Kreuz in 
Eschen sechs Auswanderer 
(mit Blumensträussen); 
y.l.n.r. Ludwig Kranz, Josef 
Wohlwend, Egon Walser, 
Alfred Hasler, Josef Alten- 
3der und Emil Hoop 
arbeit und Verdienst locken nach Amerika 
i21
	        

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