vermochte der Trojaner den Widersacher zu schlagen. Er heiratete Lavinia
und herrschte fortan über die vereinigten Latiner und Trojaner.
Mit großer Sorge erfüllte Venus der bewaffnete Konflikt zwischen Ae-
neas und König Turnus. Geschwind suchte sie Vulkan (griech. Hephaistos)
zuf und bat ihn um starke Waffen für ihren Schützling. Sie hatte allen Grund.
den Gott des Feuers und der Schmiedekunst mit Schmeicheleien und Zärt
lichkeiten zu umgarnen, erwartete sie doch Hilfe für einen Sohn, den sie
nicht mit ihm, ihrem Gatten, sondern mit Anchises, einem Sterblichen, ge
zeugt hatte. Vergil schreibt: « ... umkosend den Leib mit den blendenden Ar-
men, hielt sie in sanfter Umarmung den Zaudernden. Plötzlich durchzuckt
ihn wieder das alte Feuer, es drang ins Mark die bekannte Glut seiner Liebe
und durchlief die mächtig erschütterten Glieder ... Froh ihrer List und der
Schönheit bewußt, gewahrt dies die Göttin.»' Nachdem Vulkan «sanft an den
Busen der Gattin hingesunken» und beide die Nacht in süßer Umarmung
verbracht, ging der Beglückte eifrig an das für Aeneas bestimmte Werk.
Da Venus selbst ihrem Sohn die neuen Waffen überreichen will, begibt
sie sich, wie Van Dyck uns zeigt, in die Schmiede des Vulkan, der vor seinem
Amboß sitzt und ihr voller Zuneigung die Rechte entgegenstreckt. Seine
Arbeit ist getan. Rüstung, Helm, Schild und Schwert sind fertiggestellt und
zum Einsatz bereit.? Noch einmal zieht die Liebesgöttin alle Register ihrer
Kunst. In Begleitung Amors und weiterer Putti betritt sie die Werkstatt des
Gottes. Wie zur erneuten Auffrischung der Liebe verschießt Amor einen
Pfeil auf Vulkan, der ganz von Venus’ Erscheinung gefesselt ist. In rotes Tuch
gehüllt, das sich wild im warmen Wind des Schmiedefeuers bauscht, trägt sie
verführerische Anmut zur Schau und blickt mit leicht geneigtem Kopf zärt-