Volltext: "Götter wandelten einst..."

Fiel Troja auch der völligen Zerstörung anheim, so war es gleichwohl einem 
Trojaner, eben Aeneas, vorbehalten, auf italischem Boden, wohin ihn die 
Geschicke trieben, eine neue Herrschaft zu errichten. Auf diese sollte sich. 
Generationen später, das Römische Imperium begründen (siehe Nr. 42). 
39 Laokoon 
Das Thema des von riesigen Schlangenleibern umwundenen Lao- 
koon und seiner Söhne, welches Gianfrancesco Susini kleinformatig in 
Bronze goß, ist dem Kunstkenner durch das in den Vatikanischen Museen 
zu Rom ausgestellte antike Marmor-Original bekannt, das eine Höhe von 
1,84 Meter hat und im Jahre 1506 auf dem Colle Oppio in der Nähe des 
Esquilin gefunden wurde. Plinius d.Ä. (?23-79 n. Chr.) nennt Hagesander, 
Polydoros und Athanodoros aus Rhodos als dessen Urheber,' griechische 
Bildhauer also, die die Laokoongruppe wohl im dritten Viertel des 1. Jahr- 
hunderts n. Chr. für einen römischen Auftraggeber, möglicherweise den Kai- 
ser, schufen.” Die expressive Formensprache des Originals steht in der 
Tradition des «barocken» Hochhellenismus und veranlaßte Plinius zu der lo- 
benden Aussage, daß es «allen anderen Werken der Malerei und Skulptur vor- 
zuziehen» sei. Dieser zeitgenössischen Einschätzung folgten auch zahlreiche 
Künstler und Kenner der Renaissance. Der florentinische Bildhauer Baccio 
Bandinelli (1493-1560) fertigte im Auftrag des Papstes Leo X. für den fran- 
zösischen König Franz I. eine Marmorkopie der Figurengrupppe an (heute 
Uffizien, Florenz). Der von ihm in ausgestreckter Haltung formulierte rechte 
39 
Giovanni Francesco Susini 
‘dok. 1610-1653) 
Laokoon 
(Florenz, 2. Viertel 17. Jh.) 
Nach der Antike 
Bronze; Höhe: 54,2 cm 
Inv. Nr. S 526 
Erworben: vor 1658 vermutlich 
durch Fürst Karl Eusebius
	        

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