Volltext: "Götter wandelten einst..."

wo wurde es aufbewahrt? ... Die Bilder der Pallas wurden bei den Alten Pal- 
ladia genannt. Darüber haben viele Autoren vieles geschrieben; zum Ver 
ständnis mag Apollodorus genügen: Vom Himmel ist das Palladium herabge- 
sunken und dem König Ilus anvertraut worden. Es war an Größe drei Ellen 
lang und stellte etwa eine Hereinschreitende dar: mit der Rechten trug sie 
die erhobene Lanze, mit der Linken Spinnrocken und Spindel.» Von keiner 
menschlichen Hand also war das Palladium geschaffen, und Zeus’ Wunsch 
war es, daß dieses Bild der Athena «der einzigartige Wächter der einzigarti- 
gen Stadt Troja wäre».® Athenas Beiname Pallas, der uns schon in Homers 
Ilias begegnet, stammte von ihrer ehemaligen Spielgefährtin, einer Tochter 
des Triton, die sie im Streit mit dem Speer getötet hatte, was die Göttin je 
doch derart reute, daß sie fortan den Namen dieses Mädchens ihrem eige: 
nen voranstellte. Außerdem, so hieß es, hätte Athena selbst das Bildnis der 
Pallas, eben jenes Palladium, gemacht. Auch Roberto Calasso betont den 
Doppelcharakter dieses Werkes: «Das ursprüngliche Bild der Athene stellt 
nicht Athene dar, sondern zwei andere Frauengestalten: Pallas mit dem Speer 
und Medusa im Zentrum der Ägis.»” Als nun König Ilus, der Gründer der 
Stadt Troja, das Palladium in Empfang nahm, wurde ihm durch Apollon ge- 
raten, es gut zu hüten, denn wohin immer es ginge, trüge es ein Reich. So
	        

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