um Terrakottareduktionen nach Skulpturen der großherzoglichen Samm-
lung in Florenz, um sie als Modelle für Steinskulpturen im Garten seines Pa-
lais in der Wiener Roßau zu verwenden. 1702 verschickte Soldani schließ-
lich zwölf in Wachs gegossene Figürchen, von denen er erst 1706 den Faun
und die Venus Medici in Bronze goß. Damit besaß der Fürst sowohl den Faun
als auch die Venus, die er beide so überaus schätzte, in zwei verschieden gro
ßen Bronzeausführungen.”
Der musizierende Faun war, wie uns antike Münzdarstellungen ver-
raten,? ursprünglich nicht allein, sondern in Begleitung einer sitzenden, ihre
Sandalen lösenden Nymphe. Mit schnalzenden Fingern, ohne Becken, for-
dert er sie zum Tanz auf. Diese Nymphe ist auch in Marmor überliefert‘ und
stellt das direkte Pendant zum Tanzenden Faun in den Uffizien zu Florenz
dar. Lächelnden Gesichtes folgt das junge Mädchen dem Wunsch ihres tem-
peramentvollen männlichen Gegenübers, mit dem sie eine Aufforderung zum
Tanz genannte «erotisch-dionysische Gruppe» von besonderem Charme
bildet.