wo er wohltuende Wirkung zeigt: «Wein macht das Herz bereit und für die
Glut der Leidenschaft empfänglich; durch viel unvermischten Rebensaft
entfliceht die Sorge und löst sich auf. Dann kommt das Lachen, dann spielt
der Arme plötzlich den Stier, dann schwinden Schmerz, Sorgen und Run-
zeln von der Stirn; dann öffnet die in unserer Zeit so seltene Einfalt die Her-
zen, da der Gott alle Künstelei verjagt. Dort haben oft Mädchen die Herzen
junger Männer geraubt, und Venus im Wein war Feuer im Feuer.»
Es war Soldani selbst, der Fürst Johann Adam Andreas I. von Liechten-
stein die Bronzegruppe zum Ankauf vorschlug, nachdem sich der Fürst
Bronzestatuetten von Putti im Stile des Duquesnoy und des Algardi ge-
wünscht hatte. Trotz sorgfältiger Bearbeitung und reizvoller Erscheinung
mißfiel dem Fürsten das Werk, in welches der Künstler so viel Hoffnung ge-
setzt hatte, denn zweifellos war es seine Absicht gewesen, sich mit vollpla-
;stisch komponierten Themen zur antiken Mythologie bei seinen Auftrag-
zebern als eigenschöpferischer Bildhauer zu empfehlen. Das Honorar,
welches Soldani für seine Bronzegruppe erhielt, war so gering, daß er dem
Fürsten vorschlug, sie zurückzugeben.
Der Künstler äußerte in einem Brief, daß sich das Werk auf einem
Fisch gut ausnehme,* es somit wohl rundumansichtig sei. Dennoch hat es
ine Schauseite, denn nur aus der Vorderansicht läßt sich der inhaltliche Sinn
der Gruppe vollständig erschließen.