nicht beide Gebiete gleichzeitig gefördert werden können.
Massgebliches Kriterium für die zu fällenden Entscheide
wird deshalb vor allem der zu erwartende wissenschaft
liche Ertrag sein. Dies ist keine Aussage zum möglichen ge
sellschaftlichen Wert von Fusion oder Fission in der Zukunft,
‚wohl aber ein Hinweis darauf, dass die blosse Finanzie
ung von «Platzhalterfunktionen» weder im internationalen
S<ontext sinnvoll noch für auszubildenden Nachwuchs
attraktiv sei, Der im einzelnen zu verfolgende Weg sollte
möglichst rasch und ohne direkten politischen Bezug fest
gelegt werden.
Wissenschaftliche Institutionen sind heute mit dem Problem
konfrontiert, wie ihre Prozess- und Strukturorganisation zur
Bewältigung von Querschnitisthemen (z.B. Energie oder
Okologie) zweckmässig zu gestalten sei. Im praktischen
Vergleich zeigt sich, dass die laufende Schaffung neuer
Departemente oder Institute nicht zuletzt führungsmässig
unbefriedigend ist; aber auch wissenschaftlich scheint sich
wieder vermehrt ein Trend gegen eine organisatorische
Spezialisierung abzuzeichnen. Zunehmend wird deshalb
zu einer Matrixorganisation gegriffen, wobei für die trans
disziplinäre Zusammenarbeit die Kultur des Projektmanage-
ments besonders angepasst scheint. Dies sollte auch für die
anergiewirtschaftliche F& E gelten. Hochschulen und For
schungsanstalten müssen erreichen, dass «grüne» Initiati
‚en, Ingenieurwissen und geisteswissenschaftliche Bezüge
wirklich verknüpft werden; gleichzeitig sind vermehrt Frage
zeichen gegenüber stark spezialisierten Studiengängen
und Einthemen-Gefässen anzubringen. Eine wichtige Auf
gabe institutionsinterner Programm- und Projektforschung ist
es, bewusst Gegengewichte zu allen Formen des internen
5unktionalismus und Taylorismus zu schaffen. Nur so kön
nen übergeordnete Themen (z.B. Mobilität, Urbanismus.
Ressourcenproduktivität) erfolgreich angegangen werden.