Für die Risikozuschläge zur Berücksichtigung möglicher
Schäden durch Störfälle sind Zahlen von 0,001 bis 35
Rp./kWh aufgeführt. Die enorm grosse Spanne ist Aus-
druck der grossen Unsicherheit sowohl bezüglich Datenla-
ge als auch bezüglich Berechnungsmethode. Die Kolonne
ganz rechts ([Risikoaversion) zeigt illustrativ, wie sehr das
Zesultat auch von der subjektiven Haltung einer Bevöl-
<erung abhängt. Es würde eigentlich dem Grundgedanken
der externen Kosten entsprechen, solche subjektiven Risiko
aversionen einer Bevölkerung zu berücksichtigen. Doch die
Wissenschaft hat noch keine allgemein akzeptierte Metho-
de entwickelt, um z.B. aufgrund von Umfragen oder Ab-
stimmungsergebnissen die Risikoaversion zu berücksichti-
gen. Deshalb sind in Tabelle 1 Resultate von zwei verschie
denen Berechnungsmethoden aufgeführt.
Auch die Berechnung der externen Kosten der Wasserkraft
steht auf schwachen Füssen. Im Gegensatz zu den sehr um-
‘angreichen Studien rund um die Kernkraftwerke und die
zmissionen von fossil gefeuerten Kraftwerken, existieren bei
den Wasserkraftwerken nur vereinzelte Untersuchungen
Zwar haben Okonomen schon sehr früh darüber nachge
dacht, welcher ökonomische Wert dem Landschaftsschutz
zukomme. Doch da es sich bei der Landschaft um ein ex
irem uneinheitliches Gut handelt, ist eine Bestimmung des
Werts — wenn sie nicht schon aus methodischen Gründen
als unmöglich beurteilt wird — mindestens mit sehr grossem
Aufwand verbunden.
In Ermangelung besserer Unterlagen sind die in Tabelle |
angegebenen Zuschläge für die Lauf und Speicherkraft
werke auf sehr unvollständigen Grundlagen und mit ganz
ainfachen Methoden berechnet worden. Man hat festge
stellt, dass 2000 Kilometer der schweizerischen Flussläufe
durch die Woasserkrafinutzung erheblich beeinträchtig!
seien. Man hat dann einen 2000 km langen, 500 m brei
an Streifen, je 250 m links und rechts des Flusslaufs, als
teilweise} beeinträchtigt bezeichnet: Veränderungen des
Grundwasserregimes, der Fauna und Flora, der Land
schaftsqualität etc. Bei den Speicherkrafiwerken wurden
die überfluteten Speicherseeflächen dazu gezählt. Auf
grund anderer Untersuchungen wurde dann der Geldwert
dieser beeinträchtigten Flächen berechnet. Die Autoren der
Studie bezeichnen die ihnen zur Verfügung gestandenen
Jnterlagen selbst als äusserst dürftig und ihre Bewertung
als ersten Versuch einer Quantifizierung. Kritisch kann an-
gemerkt werden, dass die Autoren bloss Abweichung vom
ynberührten Zustand als Umweltbelastung bewertet haben
ynd Elemente, die allgemein als erwünschte Gestaltung
der Umwelt empfunden werden, vernachlässigten.