Volltext: 75 Jahre Liechtensteinische Kraftwerke

Für die Risikozuschläge zur Berücksichtigung möglicher 
Schäden durch Störfälle sind Zahlen von 0,001 bis 35 
Rp./kWh aufgeführt. Die enorm grosse Spanne ist Aus- 
druck der grossen Unsicherheit sowohl bezüglich Datenla- 
ge als auch bezüglich Berechnungsmethode. Die Kolonne 
ganz rechts ([Risikoaversion) zeigt illustrativ, wie sehr das 
Zesultat auch von der subjektiven Haltung einer Bevöl- 
<erung abhängt. Es würde eigentlich dem Grundgedanken 
der externen Kosten entsprechen, solche subjektiven Risiko 
aversionen einer Bevölkerung zu berücksichtigen. Doch die 
Wissenschaft hat noch keine allgemein akzeptierte Metho- 
de entwickelt, um z.B. aufgrund von Umfragen oder Ab- 
stimmungsergebnissen die Risikoaversion zu berücksichti- 
gen. Deshalb sind in Tabelle 1 Resultate von zwei verschie 
denen Berechnungsmethoden aufgeführt. 
Auch die Berechnung der externen Kosten der Wasserkraft 
steht auf schwachen Füssen. Im Gegensatz zu den sehr um- 
‘angreichen Studien rund um die Kernkraftwerke und die 
zmissionen von fossil gefeuerten Kraftwerken, existieren bei 
den Wasserkraftwerken nur vereinzelte Untersuchungen 
Zwar haben Okonomen schon sehr früh darüber nachge 
dacht, welcher ökonomische Wert dem Landschaftsschutz 
zukomme. Doch da es sich bei der Landschaft um ein ex 
irem uneinheitliches Gut handelt, ist eine Bestimmung des 
Werts — wenn sie nicht schon aus methodischen Gründen 
als unmöglich beurteilt wird — mindestens mit sehr grossem 
Aufwand verbunden. 
In Ermangelung besserer Unterlagen sind die in Tabelle | 
angegebenen Zuschläge für die Lauf und Speicherkraft 
werke auf sehr unvollständigen Grundlagen und mit ganz 
ainfachen Methoden berechnet worden. Man hat festge 
stellt, dass 2000 Kilometer der schweizerischen Flussläufe 
durch die Woasserkrafinutzung erheblich beeinträchtig! 
seien. Man hat dann einen 2000 km langen, 500 m brei 
an Streifen, je 250 m links und rechts des Flusslaufs, als 
teilweise} beeinträchtigt bezeichnet: Veränderungen des 
Grundwasserregimes, der Fauna und Flora, der Land 
schaftsqualität etc. Bei den Speicherkrafiwerken wurden 
die überfluteten Speicherseeflächen dazu gezählt. Auf 
grund anderer Untersuchungen wurde dann der Geldwert 
dieser beeinträchtigten Flächen berechnet. Die Autoren der 
Studie bezeichnen die ihnen zur Verfügung gestandenen 
Jnterlagen selbst als äusserst dürftig und ihre Bewertung 
als ersten Versuch einer Quantifizierung. Kritisch kann an- 
gemerkt werden, dass die Autoren bloss Abweichung vom 
ynberührten Zustand als Umweltbelastung bewertet haben 
ynd Elemente, die allgemein als erwünschte Gestaltung 
der Umwelt empfunden werden, vernachlässigten.
	        

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