Volltext: Fürstentum Liechtenstein

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Liechtenstein - ein wichtiger Bankplatz 
Seriöse Geschäftspolitik brachte markanten Anstieg des Geldzuflusses 
Die liechtensteinischen Ban- 
ken gehören zu den wachs- 
jumsträchtigsten der Branche. 
Von 1975 bis 1985 haben sie 
ihre Gesamt-Bilanzsumme 
vervierfacht und von 1985 
bis 1987 weitere 24 Prozent 
zugelegt. In der Rückblende 
betrachtet, betrug das Bilanz- 
summen-Total der drei liech- 
tensteinischen Bankinstitute 
im Jahre 1950 noch beschei- 
dene 67,8 Mio. Schweizer- 
Franken: 20 Jahre später war 
es bereits auf 1,48 Milliarden 
angewachsen und überstieg 
1987 erstmals deutlich die 11- 
Milliarden-Grenze. Die Liech- 
tensteinische Landesbank 
(Gründung 1861), die Bank 
in Liechtenstein (Gründung 
1920) und die Verwaltungs- 
und Privat-Bank AG (Grün- 
dung 1956) beschäftigen 
heute im Inland rund 1’000 
Mitarbeiter, Da für die gros- 
sen Summen nach Liechten- 
stein fliessender Auslandgel- 
der in der Binnenwirtschaft 
nur beschränkte Plazierungs- 
möglichkeiten vorhanden 
sind, gehören die FL-Banken 
im Anlagegeschäft zu wichti- 
gen Partnern der Schweizer 
Banken. Sie sind seit vielen 
Jahren Mitglieder der Schwei- 
zerischen Bankiervereinigung. 
Mia as Fürstentum Liechtenstein 
a WA präsentiert sich heute als 
3 MW moderner, selbstbewusster 
3 3 Kleinstaat und weist eine 
a beachtliche wirtschaftliche 
Prosperität auf. Grundlagen des wirt- 
schaftlichen Aufschwungs waren 
aine hochspezialisierte, praktisch 
ausschliesslich auf Export ausge 
ichtete Industrie und ein in seiner 
3edeutung ständig zunehmender 
Dienstleistungssektor. 52 Prozent der 
aktiven Bevölkerung arbeiten in In 
dustrieunternehmen und im produ- 
zierenden Gewerbe. Die Pro-Kopf- 
Exportquote der Industrie ist mit rund 
263000 Franken pro Mitarbeiter 
1987) die höchste der Welt. 
Nährend der Personalzuwachs in 
der Industrie mit zunehmender Au- 
tomatisierung in den letzten Jahren 
abgeflacht ist, weist der Dienstlei- 
stungssektor nach wie vor hohe 
Steigerungsraten auf und beschäf- 
igt heute 45 Prozent der Arbeitneh- 
ner 
Banken als Wachstumsbran- 
che 
Vor dem Hintergrund dieses Wirt- 
schaftisaufschwungs sind auch die 
drei liechtensteinischen Banken -die 
Liechtensteinische Landesbank (LLB), 
die Bank in Liechtenstein AG {BIL) 
ınd die Verwaltungs- und Privat 
3ank (VPBank} - zu einem bedeuten- 
den volkswirtschaftlichen Faktor 
geworden. Sie beschäftigen heute 
m Inland rund 1000 Mitarbeiter; 
die Staatseinnahmen aus direkten 
Steuern der BIL und der VPBank 
sowie aus der Gewinnablieferung 
der Landesbank machten 1987 rund 
7,6 Millionen Franken aus. 
Das enorme Wachstum ist vor allem 
auf den Zufluss ausländischer Gel- 
der zurückzuführen. Eine seriöse 
Seschäftspolitik der Bankinstitute 
und ihre sukzessive ausgebauten 
Auslandskontakte sowie vorteilhaf- 
'e wirtschaftliche. und gesetzliche 
Aahmenbedingungen liessen immer 
nehr ausländische Anleger auf den 
3ankplatz Liechtenstein aufmerksam 
werden. Die Auslandgelder dürften 
heute rund 70 Prozent des Bilanz- 
summentotals der drei liechtenstei- 
nischen Banken ausmachen. 
Mit der Schweiz verbunden 
und doch eigenständig 
Grundlagen dieses Erfolgs bildeten 
der Zollvertrag mit der Schweiz 
(1923) und die Einführung des 
Schweizerfrankens als gesetzliche 
Währung (1924). Damit konnte 
Liechtenstein am weltweiten Vertrau- 
an in die schweizerische Währung 
partizipieren. 
Die Einführung des Frankens erfolg- 
'e seinerzeit als einseitiger liechten- 
steinischer Akt. Erst 1980 wurde mit 
der Eidgenossenschaft ein Wäh- 
‚ungsabkommen unterzeichnet, das 
der Schweizerischen Nationalbank 
zwar bestimmte Kontrollbefugnisse 
einräumt, die WährungshoheitLiech- 
tensteins aber nicht tangiert. 
Verstärkt wurde die Attraktivität des 
3ankplatzes Liechtenstein zudem 
durch stabile politische, wirtschaftli- 
che und soziale Verhältnisse sowie 
durch eine vorteilhafte, eigenstän- 
dige Steuergesetzgebung. Gutha- 
ben werden netto verzinst, und mit 
ainer einzigen Ausnahme (Oster- 
reich) hat Liechtenstein keine Dop- 
velbesteuerungsabkommen abge- 
schlossen. Schliesslich trägt auch 
die strenge Bankengesetzgebung 
zum Vertrauen der internationalen 
Kundschaft bei.
	        

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