Bei den Sennwald-Gutachten steht zumeist der Kurzzeitwert zur Dis-
kussion, also derjenige maximale Halbstundenmittelwert, der sich
nach den schweizerischen Empfehlungen maximal alle zwei Stunden
wiederholen darf und 0.3 ppm im Sommer beträgt.
3ei den Schadimmissionen auf die Vegetation werden zwei Arten von
Schädigungsmöglichkeiten unterschieden:
akute Schädigung, d.h. solche gas-, rauch- und staubförmige Einwir-
«ungen, welche äussere oder innere Pflanzenteile zerstören. Diese
Art von Schädigung ist gekennzeichnet durch lokalisierte Zerstörung
des Gewebes (Nekrosen) mit nachfolgender Verfärbung (meist braun).
Nadeln verfärben sich häufig an den Spitzen. S02-Konzentrationen von
1-2 ppm verursachen oft schon in kurzer Zeit diese akuten Schäden.
chronische Schäden, sind Einwirkungen, welche Funktionsstörungen und
in der Folge Wachstumsrückgänge bewirken. Durch langfristige Bega-
sung mit geringeren S02-Konzentrationen sind chronische Schädigungen
möglich, die sich in Blattvergilbungen (Chlorosen) äussern. Bei der
chronischen Schädigung wird vor allem die Widerstandsfähigkeit gegen
sekundäre Schädlinge (z.B. Hallimasch, Borkenkäfer, Tannenläuse,
Frost, gestörte Samenbildung) herabgesetzt. Der Beweis der primären
Ursache ist in diesem Falle schwierig anzutreten.