stützen. Und in Zusammenarbeit mit anderen
Nationen müssen wir die Kapitalinvestitionen
in diesen Gebieten fördern. Unser Ziel muss es
sein, den freien Völkern der Erde zu helfen,
sich selber zu helfen in der Erzeugung von
mehr Nahrung, mehr Kleidung, mehr Baumate-
rialien und mehr mechanischer Kraft — und
auf diese Weise ihre Lasten mitzutragen.»
Diese Idee fand sofort grossen Anklang und
leitete bald überall grosse Hilfsaktionen ein;
ein neuer Beweis, welch grosse Macht ein gros-
ser Gedanke auszuüben vermag.
Welche Länder werden nun als «Entwicklungs-
länder» bezeichnet?
Die sogenannten Entwicklungsländer können
weder geographisch, noch rassisch, noch histo-
risch eindeutig bestimmt werden. Sie finden
sich in allen Erdteilen, sind von Menschen aller
Rassen bewohnt und schliessen sowohl sehr alte
und komplexe als auch primitive Kulturen ein.
Von der UNO und auch von anderen interna-
tionalen Organisationen werden dem Entwick-
lungsbereich folgende Länder zugeordnet: ganz
Lateinamerika, Asien (ohne Japan), Afrika (ohne
die Südafrik, Union) und in Europa: Griechen-
land. Jugoslawien. Spanien und die Türkei.
2. Bevölkerungszunahme: Die Wachstumsrate
der menschlichen Gesellschaft betrug während
Jahrtausenden etwa 0,1 Prozent im Jahr. Heute
sind es für die gesamte Menschheit schon etwa
2 Prozent pro Jahr. Während es im Altertum
und im Mittelalter Jahrhunderte dauerte, bis
sich die Menschheit verdoppelte, benötigte die
leizte Verdoppelung nur 100 Jahre, und die
nächste Verdoppelung wird voraussichtlich
schon im Jahre 2000 erreicht sein, also in vier-
unddreissig Jahren!
Das private Forschungsinstitut für Weltbevöl-
kerung in Washington gelangte zu dem Ergeb-
nis, dass bei einer gegenwärtigen Weltbevölke-
rung von 3,3 Milliarden Menschen und bei
gleichbleibenden Zuwachsraten im Jahre 2000
rund 7 Milliarden Menschen die Erde bevölkern
werden. Sieben Achtel der Zunahme werden auf
die Entwicklungsländer in Asien, Afrika und
Lateinamerika entfallen. Die höchste Zuwachs-
rate weist Lateinamerika auf, gefolgt von Af-
rika und Asien. Im Jahre 1965 wurden etwa
125 Millionen Menschen geboren und 60 Mil-
lionen starben. Das Verhältnis zwischen Gebur-
ten und Todesfällen war also ungefähr 2:1
Die industrialisierte freie Welt beherbergt
heute zirka 25 Prozent der Erdbevölkerung, ver-
fügt aber über 70 Prozent des Welteinkom-
mens. Die Entwicklungsländer mit ihren 65 Pro-
zent der Weltbevölkerung partizipieren am
Welteinkommen hingegen nur etwa mit 15 Pro-
zent; oder: drei Viertel der Menschheit sind
heute noch unterernährt. Mehr als 30 Millionen
Menschen sterben noch jährlich infolge Unter-