Volltext: Die Schlossabmachungen vom September 1920

1919 
Die Vorarlberger stimmen klar 
befürwortend über einen 
Anschluss an die Schweiz ab 
(11.5). 
Beschluss zur Kündigung 
des Zollvertrages mit Österreich 
(2.8.). 
Errichtung der ersten 
Gesandtschaft in Bern (13.8.). 
Friedensvertrag von 
St. Germain (10.9.). 
_jechtenstein wird selbständiges 
Zollgebiet (1.10.). 
Die Schweiz übernimmt die 
diplomatische Vertretung 
Liechtensteins im Ausland 
(24.10.) 
Landtagsbeschluss zur Ausgabe 
von Notgeld (25.11.) 
Die fünf Sitzungen der Landtagssession von 1914 brachten deutlich zum Aus- 
druck, dass mit den Wahlen von 1914 eine veränderte Situation für die Volksver- 
tretung eingetreten war. Die neuen Kräfte (1914 waren insgesamt sechs neue 
Abgeordnete in den Landtag gewählt worden) traten forsch und ohne Hemmun- 
gen auf, brachten selbstbewusst ihre Anliegen vor und zeigten auch nach aus- 
sen, dass sie gewillt waren, als geschlossene Gruppe ihre Ansprüche durchzu- 
setzen. Den Kristallisationskern, der diejenigen Kräfte sammelte, die dieser 
Entwicklung entgegenstanden, bildete der Landtagspräsident, Albert Schädler. 
hm schlossen sich die «altbewährten» Kräfte an. Dazu gehörten vorwiegend die 
vom Fürsten ernannten Abgeordneten Meinrad Ospelt und Alfons Feger. Von den 
bestehenden politischen Verhältnissen her betrachtet, ist es folgerichtig, dass 
der Chef der Regierung, Landesverweser Baron v. Imhof, und die Kräfte der be- 
wahrenden Richtung zum Schulterschluss neigten. 
Die im Landtag ausgetragenen Meinungsdifferenzen spielten sich 1914 gröss- 
tenteils zwischen Beck als «Hauptredner» oder «Fraktionssprecher» einerseits 
sowie Albert Schädler und dem Regierungskommissär andererseits ab. 
Als wichtiges und unentbehrliches ausserparlamentarisches Hilfsmittel setzte die 
Gruppe um Beck die im April 1914 von ihnen begründete Wochenzeitung «Ober- 
rheinische Nachrichten» (0. N.) ein. «Redakteur ad interim» dieser Zeitung war 
Wilhelm Beck. In den in Nr. 1/1914 vorgestellten Grundzügen wurde betont, dass 
die neue Zeitung «Unterhaltung, Belehrung und Schulung» bieten und dem «ar- 
beitenden Volk: Bauern, Handwerkern und Arbeitern» wirtschaftlich und politisch 
helfen wolle. 
Was unterschwellig und hintergründig an Vorbehalten gegen die neue Zeitung 
bestand, zeigt die nachdrücklich betonte Aussage, dass die O0. N. kein Zwie- 
tracht säendes Hetzblättchen sein würden, wohl aber eigene Ansichten und 
Überzeugungen verfechten würden. Ebenso klar wurde betont, dass die «auf 
katholischer Grundlage ruhende Weltanschauung» vertreten werde. Ähnlich
	        

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