1918
Die Volkspartei tritt mit Albert
Wolfinger (Landwirt, Balzers),
Josef Sprenger (Schmied,
Triesen), Emil Risch (Lehrer,
Triesen), Josef Gassner (Vorste-
her, Triesenberg), Wilhelm Beck
(Rechtsanwalt, Vaduz), Anton
Walser (Vaduz) und Johann
Wanger (Schaan) im Oberland
zur Wahl an (2.3.).
Landtagswahlen (11. und 13.3.).
Wahl der drei vom Fürsten be-
stimmten Abgeordneten (8.4.).
Wilhelm Beck fordert die
Schaffung einer dem Parlament
verantwortlichen Regierung.
Prinz Karl von Liechtenstein
(1878-1955) hatte das Amt des
Landesverwesers vom 13. De-
zember 1918 bis zum 15. Sep-
tember 1920 inne.
Emil Batliner, Vorsteher (*1869)
Johann Wohlwend, Lehrer/Landwirt (*1872)
Johann Hasler, Vorsteher (*1859)
Tranz Josef Hoop, Vorsteher (*1861)
Vom Fürsten ernannt:
Meinrad Ospelt, Redaktor (*1844)
Alfons Feger, Oberlehrer (*1856)
Lorenz Kind, Vorsteher/Gastwirt (*1852)
Yas Durchschnittsalter der Abgeordneten betrug 54,3 Jahre.
Wilhelm Beck und seinen Mitstreitern gelang es 1914 immerhin, vier Abge-
ardnete der neuen Richtung in den Landtag zu bringen. Wie Stellungnahmen und
Eingaben der folgenden Landtagsperiode zeigen, hatten sich neben Beck in
dieser Gruppe der Architekt Josef Brunhart aus Balzers, Albert Wolfinger, Vor-
steher-Stellvertreter aus Balzers, und Josef Sprenger, Schmied aus Triesen, Zu-
sammengeschlossen.
Das äussere Bild des Landtages zeigte gegenüber dem früheren Wahlergebnis
wenig Unterschiede. Es waren sechs Vertreter akademischer Berufe (Arzt, Archi-
tekt, Jurist, Bildhauer, zwei Lehrer) im Landtag vertreten, die übrigen neun Ab-
geordneten waren alle Inhaber von Gemeindeämtern (Vorsteher, -stellvertreter,
Kassier) oder hatten früher ein solches Amt innegehabt.
Betrachtet man die innere Struktur dieses Landtages, So sind doch Unterschiede
gegenüber früher festzustellen. Mit Wilhelm Beck ist das jüngste Landtags-
mitglied — er zählt 29 Jahre — führender Kopf einer Minderheitsgruppe. Neben
hm ist der Architekt Josef Brunhart, der bei den Wahlen die zweithöchste
Stimmenzahl erreicht hatte, als einflussreiche Persönlichkeit zu sehen. Brunhart
hatte den grössten Teil seines Lebens im Ausland verbracht und sich an deut-
schen Fachschulen des Baugewerbes ausgebildet. Zuletzt war er als Stadt-
bauingenieur in Ludwigshafen tätig gewesen. Er war Bürger von Balzers, hatte