Volltext: Die Schlossabmachungen vom September 1920

‚mitgeteilt wurde, dass die Bürgerpartei mit diesen Abmachungen einverstanden 
sei, hatte unsere Delegation damals keinen Grund an der Einhaltung dieser ver- 
raglich festgesetzten Abmachungen zu zweifeln. 
Leider mussten wir nur zu früh erfahren, dass von bestimmter Seite verschie- 
dene Angriffe gegen die Gültigkeit dieser Abmachungen gemacht wurden und 
sogar versucht wurde, den Sinn der Verhandlungen den Tatsachen zu entstellen. 
Als dann vor einigen Wochen im Landtage durch verschiedene Vorkommnisse 
einige Herren glaubten, die Volkspartei und ihre Führer seien in ihrer Stärke 
3twas erschüttert, so mussten wir zu unserem grössten Bedauern gleichzeitig 
wahr nehmen, dass auch die vertraglichen Bedingungen der Schlossabma- 
shungen immer mehr und mehr auf die Seite geschoben und die Volkspartei so 
ziemlich als Luft behandelt wurde. 
Am 26. Februar, am Demonstrationstage der berühmten Markengeschichte. 
Nurde von Seiten der Regierung und der Gegenpartei ohne weiteres versucht, 
Jie Demonstration der Volkspartei zu unterschieben. Meine Meinung und die 
Meinung des Grossteils im Lande geht heute dahin, dass damals schon weder 
Jie Regierung noch das Landtagspräsidium an einen sogenannten Putsch von 
Seiten der Volkspartei glaubten und glauben konnten, sondern dass sie vielmehr 
Jiesen Anlass benützten, (Seite Il. zu Brief vom 30. Ill.) die Volkspartei zu 
«füseln» und eine Bürgerwehr einzuführen, damit die Schlossabmachungen auf 
Jar besondere Weise durchgeführt werden können. 
Am Ostermontag war nun die Volksabstimmung über das Weiterver 
dleiben des Herrn Hofrat Peers ein Vorgang ganz gegen die Schlossabmachun- 
gen und, gestatten Sie mir den Ausdruck, nicht im Einklang stehend mit dem von 
ıhnen und Herrn Hofrat Dr. Peer abgegebenen Ehrenwort, Peer bleibe nur ein 
1albes Jahr als Regierungschef im Lande und verlasse das Land dauernd als 
solcher. Ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln, dass Sie alles daran setzen 
werden, um Ihr gegebenes Versprechen halten zu können, obwohl ich mich dies-
	        

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