1994
Staatsbesuch des russischen Pre-
mierministers Wiktor Tscher-
nomyrdin am 31. Januar 1994
Rechts von ihm sitzend Regie-
rungschef Dr. Mario Frick. In der
Mitte stehend Vizeregierungs-
chef Thomas Büchel, rechts da
neben Protokollchefin Aldina Sie-
vers-Nutt und Roland Marxer,
Leiter des Amtes für Auswärtige
Angelegenheiten.
In der Thronrede vorgebrachte
Vorschläge des Fürsten für eine
Verfassungsrevision beherr-
schen die Tagesdiskussionen
(9.2).
Alt-Regierungschef Hans
Brunhart erhält für seine
Verdienste die höchste
Auszeichnung des Europarates
(18.3.).
Mit Alice Fehr-Heidegger wird
erstmals eine Frau an die Spitze
des Liechtensteinischen
Arbeitnehmerverbandes gewählt
(18.3.).
Fürst sollte seine Entschliessungen aufrecht erhalten, auch wenn ein [Seite
25/26] anderer statt Peer nun zur Regierung käme.
Der weitaus grösste Teil der Delegierten ist den Versprechungen des Fürsten und
jenen Peer’s gegenüber äusserst misstrauisch. Namentlich wird bezweifelt, ob
Peer in 6 Monaten gehen werde. Reallehrer Schädler empfiehlt die Vorschläge
zur Annahme, verlangt aber, dass den bisherigen Unterhändlern noch 2-3
Zeugen mitgegeben werden, damit keinerlei Misstrauen aufkommen könne.
Mehrere, darunter Rudolf Real, sehen in der Unterhandlung der Parteiführer mit
den 2 fürstl. Vertretern eine Kompetenz-Überschreitung, da sie hiezu eine Er-
mächtigung des Ausschusses gebraucht hätten.
[Seite 26/27]
Andreas Vogt und Real sprachen gegen die Verhältniswahl, worauf die 3 Ver-
treter Beck, Schädler und Walser mitteilen, dass sie ebenfalls gegen dieselbe
waren, sie aber letzten Endes in den Kauf genommen hätten; es sei nicht zu
vergessen, dass die Partei von nun an in allen-Behörden und Kommissionen
gemäss der Stärke vertreten sein würde. Max Beck stellt den Antrag, es solle
weiter unterhandelt werden, jedoch müsse 1. der Proporz weg, 2. Reg.-Rat
Wanger zurücktreten und Dr. Beck in die Regierung gewählt werden. Obmann
Walser führt aus, dass dann, wenn nicht rasch gehandelt werde, die Gegner
eingreifen würden, um die Errungenschaften wieder zunichte zu machen; denn
die Abmachungen seien gegen die Interessen der Bürgerpartei. [Seite 27/28]
Albert Vogt teilt mit, dass Balzers ganz gegen Dr. Peer sel.
Endlich wird
1. den Unterhändlern Dr. Beck, Walser und Schädler das einstimmige Vertrauen
ausgesprochen.
2. sollen sie mit Andreas Vogt, Alois Frick und Felix Hasler morgen (15. Sept.)
fertig verhandeln und zwar
a) versuchen, den Proporz aus den Abmachungen auszuscheiden,
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