Volltext: Vaduzer Wein

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Abbildung 8: 
Ungeöffnet! Va- 
duzer Beerli, 
Jahrgang 1971. 
Die Flasche be- 
findet sich noch 
im etikettierten 
Originalzustand 
Abbildung 9: 
Nicht immer nur 
Werbung! Chä- 
teau Mouton 
Rothschild leiste- 
te in der Etiket- 
tengestaltung 
Pionierdienste. 
Der Jahrgang 
1993 darf auf be 
hördliche Anord- 
nung wegen der 
vom Künstler 
Balthus*? für die 
9er Etikette ge- 
schaffenen Akt- 
darstellung eines 
zerbrechlichen, 
in Abwesenheit 
versunkenen 
Mädchens, nicht 
in die USA ein- 
geführt werden. 
Die für den US- 
Markt bestimm- 
ten Flaschen 
müssen umeti- 
kettiert werden . . . 
Die Etikette entwickelte sich auf diese Weise lang- 
sam zur Visitenkarte und Botschafterin des Weinguts, 
die weit mehr beinhaltet als nur die von den Gesetzen 
geforderten Angaben über den Flascheninhalt. 
Schloss Vaduz als Hauptmotiv 
Ab 1954 wurde der Grossteil des Vaduzer Trauben- 
guts zentral bei der fürstlichen Domäne gepresst.!* In 
diesem Jahr wurde die Presse im neuen Gebäude der 
Hofkellerei in Betrieb genommen. Bis dahin war der 
Wein in den sechs alten, in Vaduz noch betriebstüch- 
tigen Torkel gewonnen worden.‘5 Einzig die Kellerei 
des Roten Hauses arbeitete auch nach 1954 mit ihrer 
aus spätmittelalterlicher Zeit stammenden Wein- 
presse weiter. In den frühen sechziger Jahren begann 
Karl Verling in Vaduz sein Traubengut zu pressen. 
Seit 1982 pflegt Hansjörg Ritter seine Vaduzer Trau- 
zen in Schaan selbst. Diese Entwicklung sollte auch 
die Etikettengestaltung mitbeeinflussen. 
Das grosse Vorbild der Mouton-Etiketten aus dem 
Bordeaux machte Schule. Waren noch um die Jahr- 
hundertwende die Flaschen des Vaduzers meist 
zar nicht oder nur spärlich etikettiert, ist der Fla- 
5 Auf zwei im Mai 1987 in Los Angeles anlässlich einer Degustation 
von 80 Jahrgängen des Chäteau Margaux servierten Flaschen 
waren die Jahrgänge 1771 und 1791 auf kleinen rechteckigen 
Zetteln angegeben. Die Flaschen waren mit Schellack versiegelt. 
Für das Fürstentum Liechtenstein gelten im wesentlichen die 
Bestimmungen schweizerischer Lebensmittelverordnungen. Zu- 
zätzliche Anforderungen stellt neu das EWR-Abkommen. 
Bereits ab 1934 ist auf den Etiketten des Mouton Rothschild die 
genaue Anzahl der erzielten Flaschenabfüllungen eines Jahr- 
gangs angegeben. 
Einzige Ausnahme bildete das Jahr 1953. 
Baron Philippe de Rothschild (1902-1988). 
Balthus, eigentlich Graf Baltusz Kossowski de Rola. 1908 in Parıs 
geboren. Einer der bedeutendsten französischen Maler des 
20. Jahrhunderts. Das für die Mouton-Etikette geschaffene Akt- 
motiv begleitet das Lebenswerk des Künstlers. Weitere Informa- 
äonen über Balthus in: Kindlers Malerei Lexikon, Band 1, 
Zürich 1976, S. 190-191. 
Vaduzer Traubengut oder frischer Traubenmost gehen immer 
auch in kleinen Mengen zur weiteren Verarbeitung in Betriebe 
ausserhalb Liechtensteins. Auf diesen Umstand soll nicht weiter 
eingegangen werden. 
Ausführlichere Informationen über diese Entwicklung finden 
sich im Beitrag von Alois Ospelt in diesem Buch. 
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