Referat über Anlage und Pflege der Reben. Hierin
habe sich zwar die letzten Jahre, was er anerkennend
betonen möchte, vieles gebessert, doch sei immerhin
noch manches nachzuholen, speziell in der Dün
gung. Man dürfe von der Rebe nicht immer nur ver-
langen, man müsse ihr zuweilen auch wieder geben.
Die dem Boden durch die Frucht entzogenen Nähr-
stoffe müssen wieder ersetzt werden, soll die Trag-
freudigkeit anhalten. Ein weiteres, noch viel zu wenig
beachtetes Mittel zur Steigerung der regelmässigen
Erträge bilde eine exakt durchgeführte Selektion. In
jeder Parzelle finde man immer wieder unfruchtbare
Stöcke, die gezeichnet und sodann rücksichtslos her-
ausgeschlagen werden sollen, um durch fruchtbare
ersetzt zu werden. Er sei überzeugt, dass allein durch
diese einfache Massnahme der jährliche Weinertrag
um 20-25% gesteigert werden könne. Über Einla
dung der Vorsitzenden gab sodann auch der fürst-
liche Rebmeister, Franz Verling, seine reichen Kennt-
nisse und Erfahrungen zum besten, schliessend mit
dem tiefgründigen Spruch auf dem Wirtschafts-
gebäude des Herrn Kesselring, Schlossgut Bachtobel
bei Weinfelden:
Und geschehe was da wolle, seine Reben behält
man und bleibt ihnen und der Heimat treu!
Reicher Beifall belohnte beide Redner, wie sie es
verdienten. Es folgte eine anregende Aussprache, der
Vorstand erledigte noch rasch sein Schlussprogramm,
und schon setzte beim feurigen Tropfen des Schlössli-
wirts die urchige Winzergemütlichkeit ein. — Und weil
die Trennung in froher Stimmung halt gar so schwer
fällt, gabs scheints einen recht ausgiebigen Hock. Auf
ein recht gutes 47er Weiniahr!®*
Weinlese- und Torkelergebnis 1946
Blaues Gewächs
Torkel Trauben kg Wein Liter Ausbeute
J- Ospelt 11’968 9’691 80.9%
Rheinberger 7072 5’665 80.1%
B. Risch 10’319 8’027 777%
Geschw. Wachter 12’013 9’239 76.9%
Total 41’372 32’622 78.8%
Weisses Gewächs
Torkel Trauben kg Wein Liter Ausbeute
J. Ospelt 435 350 80.4%
1947
923. Januar 1947
Schädlingsbekämpfung
Wie durch ein Inserat bekannt gemacht wurde, findet
von der Chemischen Fabrik Geigy in Basel ein Licht
bilder-Vortrag über die Schädlingsbekämpfung im
Obst-, Wein- und Gemüsebau statt. Infolge immer
grösserem Auftreten derselben (auch neue Schäd-
linge), so ist der Pflanzer, der Obst- und Weinbauer,
gezwungen, die Bekämpfung zur rechten Zeit und in
tensiv durchzuführen. Dabei muss er wissen, um was
für Schädlinge es sich handelt, auch muss er wissen,
in welchem Zeitpunkt die Bekämpfung beginnen und
was für Spritzmittel, je nach Art der Schädlinge, dazu
verwendet werden müssen. In diesem Vortrag wird
uns der Referent mit den Schädlingen, sowie mit dem
Zeitpunkt und mit den zur Bekämpfung nötigen
Spritzmitteln vertraut machen.
Vaduz. Weinbau
925, März 194”
Das Schneiden der Weinreben ist zum Teil beendet
und zum Teil im Gange. Die Bespritzung der Reben
mit 6% Veralin V1 oder 8% Sulfomaag zur Bekämp-
fung der Kräuselmilbe und der Schildlaus ist nun
bald durchzuführen, bevor die Knospen weiter an-
schwellen. Das Rebholz soll von zwei Seiten gründlich
und aufmerksam bespritzt werden.®2
99, Juli 194
Vom Weinbau
In den Weinbergen ist ein sehr vorgeschrittener
Stand zu beobachten. Leider ist in ziemlich vielen
Weinbergen der Rotbrenner aufgetreten, namentlich
dort, wo die erste Bespritzung nicht sehr früh ausge
führt wurde. Hin und wieder sind auch bereits