Volltext: Vaduzer Wein

lung aus den Erlösen der heurigen Weinernte, 
Angesichts des sehr befriedigenden Ausfalles dieses 
Erlöses herrschte unter den Winzern eine freund- 
liche und angeregte Stimmung. 
Weinlese- und Torkelergebnis 1945° 
Blaues Gewächs 
Torkel Trauben kg Wein Liter Ausbeute 
J. Ospelt 10’050 8’059 80.1% 
Rheinberger 5’300 4’141 78.1% 
B. Risch 7'850 5’956 75.8% 
Geschw. Wachter 10’070 7’544 74.9% 
Total 33’270 257700 77.2% 
Weisses Gewächs 
Torkel Trauben kg Wein Liter Ausbeute 
J. Ospelt 417 330 79.1% 
1946 
926. März 1946 
Versammlung der Winzergenossenschaft 
Am Sonntagabend fand im Waldhotel eine gut be- 
suchte Versammlung der Winzergenossenschaft 
Vaduz statt, die ihr besonderes Gepräge dadurch er- 
hielt, dass darin der vor 50 Jahren erfolgten Grün- 
dung der Genossenschaft gedacht wurde. Im eigent 
lichen Jubiläumsjahre 1944 war mit Rücksicht auf den 
Krieg von einer Feier Abstand genommen worden. 
Die Auszahlung der restlichen Weinerlöse befrie- 
digte allgemein. Der Geschäftsbericht des Obmannes, 
Herrn Postmeister Rudolf Strub, und der Rechnungs- 
bericht des Kassiers, Herrn Sparkassabeamten Alois 
Sele, wurden genehmigt. 
Da der Obmann wegen dienstlicher Inanspruch- 
nahme zurückgetreten ist, wurde in der Person des 
Herrn Waldaufsehers Rudolf Verling ein neuer 
Obmann gewählt. 
Ferner ergaben die Wahl: Geschäftsführer: Herr 
fürstl. Rat Bernhard Risch, Kassier: Herr Sparkassa- 
beamter Alois Sele. 
Als Vorstandsmitglied wurden weiter bestätigt: 
Herr Studienrat Dr. Nipp; Herr Emil Walch und Herr 
Johann Ospelt, Sattler. Neu in den Vorstand wurde 
berufen: Herr f£. Weinbergaufseher Franz Verling. 
In einem interessanten und beifällig aufgenomme- 
nen Festvortrage,*3 auf den wir noch zurückkommen 
werden, gab Herr fürstl. Rat Joseph Ospelt einen 
Rückblick auf die Geschichte des Weinbaues in unse- 
rer Gegend, behandelte Gründung und Tätigkeit der 
Winzergenossenschaft Vaduz und schloss mit einem 
Blicke auf die Zukunftsaussichten unseres Weinbaues. 
Dann las der Obmann ein Gedicht von Otto Seger, 
Vaduz, vor.4 
An die Winzerschaft 
16. Mai 1946 
Wer die Reben noch nicht gespritzt hat, sollte dies 
noch im Verlauf dieser Woche tun: 1% Bordeaux- 
brühe oder Kukaka plus 1% Gesarol. Gesarol gut an- 
teigen und mindestens 5 Minuten stehen lassen, dann 
in die fertige Spritzbrühe einrühren. 
Als Vorblütendüngung empfehlen wir (auch noch 
diese Woche) entweder Kalksalpeter oder Kalkstick- 
stoff. Letzterer ist, da noch nicht gekörnt, unange- 
nehm zu streuen. Menge: etwa 8 Kg. auf 100 Klafter. 
Der Weinbaukommissär.335 
19. Mai 1946 
Weinbauliches 
Am Sonntag, den 19. Mai fand unter Beisein von 
Herrn Gemeindevorsteher David Strub eine Zusam- 
menkunft des Ausschusses der Winzergenossenschaft 
Vaduz und einiger Weinbergbesitzer von Vaduz statt, 
in welcher Herr Rebschulbesitzer Frei aus Berneck 
über die dort gemachten Erfahrungen mit Hagel- 
raketen berichtete. Aus den Ausführungen des Herrn 
Frei ging hervor, dass man in Berneck und den um- 
liegenden Weinbaugebieten mit diesen Erfahrungen 
zufrieden- ist. Die Darlegungen ergaben aber auch, 
dass ein abschliessendes Urteil noch nicht möglich ist 
und dass eine Ergänzung der Hagelbekämpfung mit- 
telst Raketen durch Versicherung der Kulturen gegen 
da
	        

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