Auftretens des Sauerwurmes. Es sollte daher versucht
werden, die faulen Beeren möglichst bald auszulesen.
Diese Beeren dürfen aber nicht auf den Boden fallen
gelassen werden, sondern sie müssen in ein Gefäss ge-
sammelt und zu Hause durch Abbrühen oder auf an-
dere Weise die in den Beeren befindlichen Würmer
vernichtet werden. Diese Arbeit würde sich reichlich
bezahlt machen. Wie wir nun vernehmen, wird die
Gemeindevorstehung zu diesem Zwecke am Donners-
tag, den 24. ds. M., das Betreten der Weinberge ge-
statten .247
1. Oktober 1936
Eidg. Getränkesteuer
Die Urproduzenten von Wein haben ab dem 1. Okto-
ber 1936 keine Getränkesteuer mehr zu bezahlen. Sie
haben aber nach dieser neuen Bestimmung auf jede
ausgestellte Rechnung eine amtliche Etikette aufzu-
Heben. 228
20. Oktober 1936
“Spiegeln” — Antrag an die Gemeinde-
vorstehung um Verbot
“Bekanntlich besteht seit alter Zeit hier der Brauch,
dass nach der Weinlese die etwas zurückbleibenden
Irauben insbesondere von der Schuljugend gesam-
nelt werden.
Hiergegen wäre an und für sich nichts zu sagen.
Tatsächlich werden aber in den Weinbergen durch
die Ausübung dieses Brauches manchmal namhafte
Schäden verursacht, indem die Jugend bei Ausübung
dieses Brauches, des sogenannten Spiegelns, Reb-
stecken umrennen und mitunter auch Reben selbst
seschädigen.
Im Auftrage der Winzergenossenschaft Vaduz stelle
ich an die geehrte Gemeindevorstehung das Ersu-
chen, dieses sogenannte Spiegeln zu verbieten und
für wirksame Durchführung dieses Verbotes Vorsorge
treffen zu wollen.
Es dürfte sich auch ein Einvernehmen Ihrerseits
mit den Schulen empfehlen. ”?49
23. Oktober 1936
Qualitätsklassen Weinlese 1936
An der Ausschussitzung vom 23. Oktober 1936 wird
festgelegt, dass als untere Grenze für die abzuliefern-
den Trauben 76 Zuckergrade gelten. Es werde streng
darauf geachtet, dass nur reife und gesunde Trauben
in die Torkel gebracht werden. Laut Beschluss der
Herbstversammlung soll dieses Jahr die Berechnung
des Erlöses nach Graden erfolgen. Dabei soll 80 und
81 Grad normal gelten, je 1 Grad unter 80 1% Abzug
und über 81 je 1% Zuschlag.?0
31. Oktober 1936
Von der heurigen Weinernte
Entsprechend den widrigen Witterungsumständen
des Jahres fiel auch die heurige Weinernte schlecht
aus. In einigen Lagen konnte noch von schwach
einem halben Ertrage des Vorjahres gesprochen wer
den, in anderen Lagen erreichte er aber bei weitem
aicht das.
Die Frühjahrsfröste, die schlechte Witterung des
Sommers, der frühe Herbstfrost und auch schliesslich
das weitere, nicht besonders günstige Herbstwetter
haben die Weinernte sehr beeinträchtigt. Dement-
sprechend ist auch der Zuckergehalt der Trauben.
Wie man vernimmt, wurden in Vaduz stellenweise
noch 80 Grad gemessen, der Durchschnitt aber blieb
einiges darunter.
Wie in Vaduz, so schaut es auch in den anderen
Weinbaugebieten-nicht besser aus. Das ist für unsere
Weinbauern tatsächlich keine erfreuliche Bilanz.
Man lasse sich aber durch diese schlechte Ernte nicht
etwa verleiten, dem Wingert den Garaus zu machen.
Es kommen wieder Jahre, die besser sind, und hof
fentlich holt das nächste Jahr schon so vieles nach.
was heute versäumt worden ist.
Dem Hefte des landwirtschaftlichen Vereins aus
früheren Jahren entnehme ich im Jahre 1893 noch
folgendes Flächenmass. Es verteilt sich auf die Ge-
meinden des Landes wie folgt:
J16