einen selten frühen Reifebeginn der Trauben. Schon
Mitte August fanden sich an jüngeren Reben blaue
Trauben im offenen Weinberg, und bald werden die
Weinberge geschlossen werden. Dauert die für die
Reben äussert günstige Witterung an, so ist mit einer
sehr frühen Weinernte zu rechnen. Beim blauen
Burgunder lässt der Behang zwar etwas zu wünschen
übrig; immerhin kann etwa mit einer Mittelernte ge-
fechnet werden dort, wo der Heuwurm nicht zu stark
hausiert, Die Qualität verspricht sehr gut zu werden.
Die weissen Gewächse stehen voll behangen da; doch
hat beim Elbling die Fäulnis etwas angesetzt. Es emp-
fiehlt sich daher, noch diese Woche die faulen Beeren
auszulesen, überhaupt in den Weinbergen die letzte
Hand anzulegen.
Bekämpfungsmittel dürfen jetzt keine mehr ver-
wendet werden, ausser in den ganz jungen, 1-2jähri-
gen Beständen, die unbedingt noch 1-2 Mal gespritzt
werden sollten. Schwefeln sollte man 3 Wochen vor
der Ernte nicht mehr, da sonst der Wein einen Böck-
sergeschmack erhält. Nur stärker befallene Stöcke
sollten noch vereinzelt leicht mit Schwefel behandelt
werden. Dieses Jahr versprechen sogar die ersten
Wintertrauben reif zu werden 22?
Wimmelt
25. September 1934
Um diese Zeit schon allgemein Wimmelt! Es dürfte
dies eine ganze Seltenheit sein. Zwar ersehen wir aus
den alten Jahrbüchern, dass die Sonne schon hin und
wieder schon so früh oder noch früher an unsern
Hängen uns den guten Trank gebraut; zu den Selten:
heiten gehört es jedenfalls, dass am 24. September
schon Wimmelt ist. Im allgemeinen dürfte die Ernte
heuer über Mittel werden. Die Qualität wird nichts zu
wünschen übrig lassen.?224
20. Oktober 1934
Landesausstellung in Vaduz
An der Landesausstellung in Vaduz erhielt die Win-
zergenossenschaft Vaduz, zusammen mit der fürst-
lichen Domäne, ein Ehrendiplom für den Wein-
Dau.225
Weinlese- und Torkelergebnis 1934?
Blaues Gewächs
20. September 1934
Weinbauliches
Der Reifegrad der Trauben ist überall sehr weit vorge
schritten. In Vaduz soll Anfang nächster Woche die
allgemeine Weinlese stattfinden. Voraussichtlich gibt
es dabei sehr hohe Zuckergrade. Mengenmässig wird
die Ernte mittelgut einzuschätzen sein. In Lagen mit
starkem Behange ist der Reifegrad natürlich etwas
weiter zurück. Es empfiehlt sich, dort, so weit mög-
lich, mit der Ernte zurück zu halten, was ja heuer
umso leichter möglich sein dürfte, als wir mit der
Weinlese um 3 bis 4 Wochen gegen andere Jahre
früher dran sein werden.
Wie man hört, ist die Nachfrage nach Vaduzer und
Triesner recht lebhaft. Den Winzern wäre es herzlich
zu gönnen, wenn auch die Preise der Güte der Trau-
ben und der Nachfrage entsprechen würden. Der Er-
trag könnte besonders gut gebraucht werden.22
Torkel Trauben kg.‘ Wein Liter Ausbeute
J. Ospelt 5’026.5 3750 74.6%
Rheinberger 1’141 830 72.7%
B. Risch ; 6’184.5 4737 76.6%
A. Verling 2’366 1’850 78.2%
Geschw. Wachter 2’920.5 2’335 79.9%
Total 17’638.5 13’502 76.5%
27 Blütenansätze,
18 Volksblatt, 10. Mai 1934, Nr. 54.
79 Blütenansätze.
20 [ Volksblatt, 23. Mai 1934, Nr. 59.
21 [ Volksblatt, 7. August 1934, Nr. 91.
22 J Volksblatt, 23. August 1934, Nr. 96.
5 [ Volksblatt, 20. September 1934, Nr. 109
4 J Volksblatt, 25. September 1934, Nr. 111.
5 LVolksblatt, 20. Oktober 1934, Nr. 122.
26 GAV, Signatur Nr. 795.
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