Volltext: Vaduzer Wein

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Geschäftsführer Risch, Tel. 76 
Vaduz. a 
Winzergenossenschaff., 
1934 
10. Mai 1934 
Vaduz. Vom Weinbau 
Die Anbaufläche hat im heurigen Jahre eher wieder 
etwas zugenommen. Die Reben sind schon sehr weil 
voran, insbesondere im Vergleich zum letzten Jahre. 
Der Fruchtansatz scheint recht ungleich zu sein. In 
mehreren Weinbergen sind die Gescheine?!” recht 
zahlreich und lassen dort eine reichliche Ernte erhof 
fen. In anderen dagegen ist der Ansatz ziemlich 
knapp, so dass dort nicht mehr als eine Mittelernte 
schon heute zu erwarten ist. Der starke Winterfrost is! 
nicht ganz spurlos an unseren Weinbergen vorüber 
gegangen. Aber die Schäden sind doch bedeutend 
geringer als in vielen anderen Weinbaugegenden. — 
Es empfiehlt sich, die erste Bespritzung mit Kupfer- 
Kalkbrühe in den nächsten Tagen durchzuführen.?!8 
93, Mai 1934 
Schädlingsbekämpfung in den Weinbergen 
Da dieses Jahr auch die Weinberge in ihrer Entwick- 
Jung viel weiter voran sind als im Vorjahre, der Trau- 
benschutz aber stellenweise nicht besonders stark ist, 
sollte der Schädlingsbekämpfung jetzt schon starkes 
Augenmerk geschenkt werden. Die übliche erste Be- 
spritzung gegen die Peronospora dürfte wohl schon 
in allen Weinbergen durchgeführt sein. Wer dieses 
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Jahr kurz nach dem Schneiden im März die Bekämp- 
fung der Kräuselmilbe unterliess, bezahlt dies mit ge 
ringerem Traubenschutz und sollte sich vornehmen. 
es nächstes Frühjahr nicht zu unterlassen. 
Wichtig ist jetzt die Kontrolle und Bekämpfung des 
Traubenwicklers und seiner Larve, des sogenannten 
Heuwurmes. Die Erfahrung hat gezeigt, dass eine zu 
frühe Bespritzung der Gescheine** mit den entspre- 
chenden Mitteln nicht viel half und daher eine zweite 
Behandlung nötig war, die dann aber auch meistens 
prompt unterblieb. Daher wollen wir lieber etwas zu- 
warten und die Bekämpfung vornehmen, wenn die 
Gescheine mehr auseinandergegangen, sparriger ge- 
worden sind, also kurz vor der Blüte. Dies dürfte etwa 
Ende dieser Woche od. spätestens Anfang der näch- 
sten Woche zutreffen. Motten wurden vor 8-10 Ta- 
gen schon gesehen, in geringer Zahl. Auch die jetzige 
Kontrolle zeigt schwachen Flug. Trotzdem sollte ge- 
spritzt werden, und zwar mit Arsenmitteln. Gründ- 
liche Bespritzung der Gescheine vorausgesetzt, zeigt 
sich am wirksamsten Bleiarsenat von Maag. 
Es wird bei der zweiten Bespritzung der Bordeaux- 
brühe beigerührt, auf 100 Liter Spritzbrühe eine 
Büchse des Mittels. Vorsicht, da starkes Gift!?20 
Weinbauliches 
7. August 1934 
Wie alle Kulturen, so sind auch die Weinberge in ih- 
rer Entwicklung sehr weit vorgeschritten. Es wird da- 
her dringend davor gewarnt, zur Bekämpfung von 
Weinbauschädlingen (Sauerwurm und dergl.) noch 
arsenhaltige Mittel zu verwenden. Gralit, Meritol, 
Nosprasen üund-Nosprasit scheiden daher jetzt voll- 
ständig aus. Aber auch mit anderen Frassgiften, wie 
Nikotin, sollte für heuer Schluss gemacht werden, 
Der Sauerwurm dürfte am besten bekämpft werden, 
indem man die befallenen Beeren ausliest.??! 
23. August 1934 
Stand der Reben 
Der glänzende Sonnenschein und der für die Reben 
reichlich genügende Regen bewirkten dieses Jahr
	        

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