Volltext: Vaduzer Wein

einbruch brachte, sich noch vermehrt auswirken 
werden, wenn dann die vereinbarten Rückzahlungen 
auf das aus der Schweiz bezogene Darlehen fällig wer- 
den, in welchem Zeitpunkte zweifellos vermehrte Mit- 
tel erforderlich sein werden, wenn auch gehofft wer- 
den darf, dass bis dahin eine gewisse Entlastung in 
den Rheinbauten platzgreifen werde. Anderseits wird 
aber die grosse Frage der Entwässerung, beziehungs- 
weise des Binnenkanalbaues immer dringlicher. 
Es dürfte also wohl als kurzfristig bezeichnet wer- 
den, wenn eine Mehrheit gegen die Alkoholsteuer 
sich aussprechen würde, und es ist eine solche ver- 
werfende Mehrheit wohl gar nicht zu erwarten, nach- 
dem, wie gesagt, Vertreter beider Parteien die Anre- 
gung zu der Alkoholsteuer ganz übereinstimmend 
gegeben haben und auch jetzt, im entscheidenden 
Zeitpunkte, eine Übereinstimmung beider Parteien 
zu bestehen scheint. 187 
noch zu wenig Beachtung geschenkt wird. Die erste 
Bestäubung hätte eigentlich schon vor der Blüte er- 
folgen sollen. Jedenfalls ist jetzt eine Bestäubung zu- 
mindest der weissen Reben (Elbling) dringend zu 
empfehlen. Wenn jedoch die ganzen Reben, auch die 
roten, ganz mit Schwefelkupferazetat bestäubt wer 
den, so kann die Bespritzung mit Vitriol um einige 
Tage verzögert werden. Schwefelkupferazetat und ein 
Apparat zum Bestäuben desselben kann beim Ver- 
schleisser der Winzergenossenschaft Vaduz, Herrn 
Sattlermeister Johann Ospelt, bezogen werden. Für 
auswärts wohnende Winzer sei beigefügt, dass bei 
obengenanntem Verschleisser Kupfervitriol, Kukaka, 
und Schwefelkupferazetat auch an auswärtige Winzer 
abgegeben wird. 188 
3. September 1929 
Inserat Weinbau Rebarbeiten!® 
13. Juli 1929 
Weinbauliches 
Die Weinberge bieten heuer ein recht erfreuliches 
Bild. Im allgemeinen stehen sie zwar entschieden bes- 
ser da, als man in Frühjahr zu hoffen wagte. Aber in 
verschiedenen Lagen sind viele Reben ganz tot oder 
haben nur einzelne Triebe aus dem alten Holz in der 
Nähe des Bodens. In anderen Lagen, und besonders 
in den oberen dagegen, steht es bedeutend besser. 
Man kann dort Weinberge sehen, in denen kaum 
mehr Reben ausgeblieben sind, als dies nach mittel- 
strengen Wintern der Fall ist. Der Fruchtansatz ist bei 
den gesund gebliebenen Reben ordentlich, so dass 
immerhin noch für manche Winzer eine schwache 
Mittelernte, vielleicht auch etwas mehr zu erwarten 
ist. Es gilt aber, die Schädlinge zu bekämpfen und den 
Traubenansatz, der sich bis jetzt gut entwickelt hat 
und sehr schön in den meisten Lagen dasteht, vor 
den verschiedenen Gefahren zu beschützen. Die Be- 
spritzung mit Kupfervitriol gegen den falschen Mehl- 
tau dürfte im allgemeinen so ziemlich rechtzeitig aus- 
geführt worden sein, von einzelnen Ausnahmen 
abgesehen. Dagegen scheint es, dass der Bekämpfung 
des echten Mehltaus mit Schwefelkupferazetat immer 
Badız.  Weindon, 
Die Rebarbeiten find bis und. mit Donnerstag, den 
5. ds. Mis., zu beenden, indem alsdann die Wein 
berge gefdhloffen werden. ; “ 
Baduz, den 2. September 1929, ; 
Die Orisvorfjtehung, . 
10. September 1929 
Weinbergbegehung in Vaduz 
Letzten Sonntag fand in Vaduz eine Exkursion in die 
Weinberge statt. Die Besichtigung ergab, dass die 
diesjährige Ernte, wie nach einem so harten Winter 
nicht anders zu erwarten war, weit hinter der vorjähri- 
zen zurückstehen wird. Im allgemeinen lässt sich 
sagen, dass die oberen Weinberge besseren Behang 
aufweisen.als die unteren Lagen. Doch hat, besonders 
in den oberen Lagen, auch dieses Jahr der Hagel wie- 
der bedeutenden Schaden verursacht. Vom echten 
Mehltau finden sich dieses Jahr nur ganz unbedeu-
	        

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