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Gewalt vert üf der sträze:
als schribet uns her Bräze!
Und wie diu bän man kunnt verlegen
hat ouch her Toni wink gegeben!
Eret iuwer vaterland und hebet des volks blatt vor
den mund, ouch giftig ist der löwenzän!
(Setzt sich.)
Man zoch ze Schän sich einen falken
me&re danne ein jar,
nu fengt er an ze balken,
bout bläwen stein zum räthüs gar.
sin glenzend swarz gefidere
er sträubet hin und widere.
hüür wolt er in die höhe stüren!
nu tuot man inn an kuorzer leine führen!
(Flötenweise des Mädchens.)
(Der Troubadour erhebt sich. Beschwörend, magisch.)
Min inner oug luegt über lant und welt und ziten,
tuot sich bis an die dunkel zuokunft witen:
So hoeret schauernd, was in sechs wol hundert jären
unsrer kindes kindes sprossen suln erfären!
Wo iezt der rhyn lässt ligen sumpf und gunten
wern lüte baden und ins wasser gumpen.
Statt holtschen, huf und fass und brote bachen
wird harte dübel, gläser, falsche zähne man, malbuner
schinken machen.
Und wo der adler horstet, sennin singt und murmel
springt,
da fert man durch ein loch im berg und üf den berg uf
Jatten, bis daz diu sonne sinkt,
dann kriechen raupen üf dem sne - ratrac, ratrac.
wit fahren schiffe über see.
Und menschenvögel £flüügen übers land.
arschreckend reh und hirsch und jeger
kant.
Diu welt wirt flacher, wacher,
toller, lüüte voller,
schneller, heller ie und ie!
Ouch tottliger, erdbebenrottliger!