Volltext: Die Teilung von Sargans und Vaduz vor 650 Jahren

Graf Hartmann: 
Die wilden Walser, denen wir Asyl am Berg gewähren, 
lassen kaum sich zähmen. Sie reden seltsam unverständlich. 
Und jeden Schönberg wollen sie! 
Gräfin Agnes: 
Zu St. Mamerten will ich sie zum Maientanze laden; 
die Zeit des Sündenbades Vogelsang ist lang vorbei. 
(Posaunenschall.) 
Graf Hartmann: 
Sie kommen gleich. - Die Teilungszeremonie ist ernst, 
man mag nach vielen hundert Jahren ihrer noch gedenken. 
Ich bitt Euch Frauen, still und würdig Euch zu halten. 
Gräfin Agnes (neckisch): 
Des sollst Du gewiss sin, 
Hartmännchen! 
Du bist min und ich bin Din. 
Verloren ist das slüzzelin! 
(Hartmann geht.) 
2. Szene: Gräfin Agnes und Magd 
(Eine Magd rennt daher, atemlos, sie trägt eine lebende Gans 
im Arm.) 
Magd: 
Hohi Frau - I bring Eu mini Gans! - Zum Abschied! - I ha sie 
vo klii uuf ghüatat! 
Gräfin Agnes: 
Ischt das a freis Tierle! Wie häässt. si? 
Magd: 
Felicitas! - si ischt nüüni. Si ischt kä dummi Gans, 
d'Felicitas ischt ganz a gschiidi: Sie hät's gern, wenn alli 
Lüt klatschen! 
Gräfin Agnes: 
Du dörfscht Dini Felicitas mitneh gi. Vaduz! Döt.hät"s 
Schnegga, ned no uf der Buchser Sita. 
CO 
Magd: , 
Ii dörf ned mit. Mir sind Liibeigene vom Graf Rudolf vo 
Sargans. - Und mini Mamma häd gseet: "Du bliibscht doo! Dia 
Ueberrhiner sind Schmuggler und armi Hudli! Am End brächtischt 
no a so an Triesner Gitzikraga. Mir bruuchen o kän Balzner 
Hafalääb - oder an Schaaner Kropf - oder an suuran Eschner!" 
Dr Maiefelder oder Fläscher sei besser, hät dr Papa gseet.
	        

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