Volltext: Europäischer Wirtschafts-Raum

Liechtenstein — Ein Kleinstaat im Herzen Europas 
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machen werden wie die Schweiz. Man hat bei uns hier gehofft, dass es ein JA in der 
Schweiz gibt und dass es dann für uns die einfachste Lösung sein wird, indem wir 
genau die gleiche Parole herausgeben, damit hätte sich der Fall erledigt. Und ich war 
skeptisch über die Abstimmung in der Schweiz und auch skeptisch gegenüber der Ab- 
stimmung hier in Liechtenstein, zum Teil, und hab eigentlich gefunden, wir sollten bei- 
de Eventualitäten vorsehen. So müssen wir es nun halt im Nachhinein machen.” 
62. Europdischer Integrationsprozess ohne die Schweiz undenkbar 
EFTA-Generalsekretär Georg Reisch erklärte kürzlich, dass die Handelsbeziehungen 
der Schweiz Gefahr laufen, durch unterschiedliche Regeln, wie z.B. Ursprungszeugnis- 
se etc., erheblich erschwert zu werden. Nach Angaben von Reisch ist es jedoch absolut 
undenkbar, dass eine europäische Integration ohne die Schweiz stattfindet. Das Ergeb- 
nis der Volksabstimmung vom 6.12.1992 interpretiert er nicht als ablehnende Haltung 
gegenüber Europa, sondern als ”Verzögerung”. Im übrigen hielt er fest, dass es selbst- 
verständlich auch im Interesse aller EFTA-Staaten liege, dass die Schweiz möglichst 
bald wieder Anschluss an das Integrationsgeschehen finde. Dies sei denn auch der 
Grund, weshalb man der Schweiz bei EWR-Verhandlungen innerhalb der EFTA-Gremi- 
en einen entsprechenden Beobachter —Statuts zubillige. 
63. Neues vom "EG-Zentralismus” 
Artikel 3b des Maastrichter Vertrages bestimmt, dass die EG nur dann tätig werden 
kann, wenn die Vertragsziele durch Mitgliedsstaaten "nicht ausreichend” und auf Ge- 
meinschaftsebene "besser" verwirklicht werden können. Nach Meinung von Prof. W. 
Weidenfeld und Ch. Jung vom Institut für Politikwissenschaft an der Johannes-Guten- 
berg-Universität in Mainz (BRD) wird der Widerstand gegen die Maastrichter-Verträge 
weiter ansteigen und zwar solange, wie die Zentralisierung in Brüssel zunimmt. Das in 
den Maastrichter Verträgen enthaltene Subsidiaritätsprinzip regle zudem nicht die _Ver- 
teilung der Kompetenzen, sondern lediglich deren Ausübung. 
64. Arbeitslosenzahlen in Liechtenstein leicht rückläufig 
Nach Angaben des Amtes für Volkswirtschaft ging die Zahl der Arbeitslosen Liechten- 
stein im Februar 1993 auf 165 zurück. Gleichzeitig reduzierte sich jedoch auch die Zahl 
der Stellensuchenden von 241 Ende Januar 1993 auf 226 Ende Februar 1993. Auch die 
Zahl der Kurzarbeiter ging von 52 Personen im Januar auf 39 Personen im Februar 1993 
zurück. Eine leichte Erholung scheint sich zumindest im Fürstentum Liechtenstein ab- 
zuzeichnen. Ganz anders sieht es im EG-Raum aus, denn nach Schätzung der Organisa- 
tion für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) lag die Arbeitslo- 
senrate im EG-Raum Ende 1992 bei ca. 9,8% (Ende 1991 = 9,2%). Im Vergleich dazu 
sei erwähnt, dass die Arbeitslosenquote in der Schweiz Ende 1992 ca. 60% tiefer lag, 
nämlich bei 4,1% . Nachstehend einige Zahlen zur Verdeutlichung der Lage in Europa:
	        

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