Renovation Schädlerhaus aus der Sicht der
Bauherrschaft
Jer Abgeordnete Dr. Volker Rheinberger stellte anlässlich der Landtagsdebatte
ber den Verpflichtungskredit für die Renovation Schädlerhaus fest, dass «auch
wenn das Verwaltungsgebäude Nr. 7 resp. wie wir sagen das Schädlerhaus
Jicht unter Denkmalschutz steht, unterstütze ich eine sorgfältige Renovation
des Hauses. Es existieren in unserem Lande nur noch wenige vergleichbare
Objekte, welche eine bestimmte Epoche im architektonischen aber auch im
sozialen Sinne repräsentieren.»
Das ehemalige Wohnhaus und jetzige Verwaltungsgebäude Nr. 7 ist baulicher
Zeuge eines aufstrebenden Bürgertums, welches soziale Stellung und Wohl-
stand durch ein repräsentatives Wohnhaus an einem besonderen Standort
dokumentieren wollte. «Das Schädlerhaus ist ein wichtiger Teil des Bauensemb-
es zwischen Kirche und Regierungsgebäude und ist für dieses geschichtlich
nteressante Quartier bedeutsam.»
Das Schädlerhaus wurde vor ca. 120 Jahren an der Stelle des damals noch dort
oefindlichen «Tschaggaturms» errichtet. 1968 konnte das Land Liechtenstein
das Haus käuflich erwerben. Seither wird es für Zwecke der Landesverwaltung
verwendet. Im Erdgeschoss ist das neu renovierte Zivilstandesamt eingerichtet.
Darüber befinden sich im ersten Obergeschoss das Landwirtschaftsamt und im
zweiten Obergeschoss das Forstamt. Im Dachgeschoss sind neu vier Archivräu-
me und ein Kopierraum eingerichtet worden.
Die Renovation erste Etappe
Mit dem Abschluss der Renovation im Erdgeschoss und der Gebäudehülle (Fas-
saden und Dach) ist die erste Etappe der Renovation Schädlerhaus abgeschlos-
sen. Das erste und zweite Obergeschoss wird später in einer zweiten Etappe
mgebaut und für Wohnzwecke reserviert.
im Zentrum der Innenrenovation steht der neue Trauraum. Er wird dem Akt der
Trauung den würdigen Rahmen bieten. An der Ostseite sind drei helle Büroein-
heiten für die Mitarbeiter des Zivilstandesamtes angeordnet.
Die gewählte Fassadengestaltung nimmt Bezug auf die ursprüngliche Aus-
drucksform. Die sehr selten verwendete Putzstruktur «Besenwurf» wurde belas-
sen und nur da ersetzt (Nordfassade hinterer Teil), wo die Haltbarkeit nicht
gewährleistet war. Die gewählte gelbe Farbe der Fassade entspricht der ersten
z2assadenfarbe, welche von Dr. Rudolf Schädler bereits damals verwendet
wurde
Nichtiges Gestaltungselement der Fassaden sind die Fenster und dessen Unter-
‚eilung. Die alten Fenster sind durch neue Isolierglasfenster ersetzt worden. Die
Sprosseneinteilung und die Flügelfenster sind so gewählt, dass sowohl Charak-
‚er wie Ausdrucksform Bezug auf den Ursprung nehmen.