Volltext: Vaduzer Wasser

Eine eigene Sennereileitung 
Der Brunnen bei der St. Florinskapelle 
Sehr alt war sicher auch die Brunnenanlage bei der 
St. Florinskapelle, die ebenfalls zum herrschaftlichen 
Amtsquartier gehörte und wahrscheinlich vom Reser 
voir oberhalb des Kaplaneihauses gespiesen wurde. 
Schlosswasserleitungen 
Für die Schlosswasserleitungen waren schon früh eiser- 
ne Röhren verwendet worden, was dann über Vermitt- 
lung von Landestechniker Peter Rheinberger auch 
Schule bei den Brunnengenossenschaften machte. 
Probleme bereitete immer wieder das stark kalk- 
und magnesiumhaltige Wasser der Schlossquellen, das 
die Leitungen verstopfte und Installationen unbrauch- 
bar machte. So wurden 1905 im Zusammenhang mit 
dem Bau des Regierungsgebäudes die Röhren der 
Schlosswasserleitung vollständig ersetzt. 
1868 hatten sich die “viehbesitzenden Einwohner der 
Gemeinde Vaduz” entschlossen, eine allgemeine Senne- 
rei zu errichten. Der Fürst schenkte ihnen dazu nicht 
nur einen Bauplatz am Beckagässli, sondern erlaubte 
auch eine Wasserfassung an der Schlosshalda. 
1894 benötigte die Sennereigenossenschaft Vaduz 
zum Betrieb einer Turbine für Zentrifuge und Butter- 
fass zusätzliche Wasserkraft. Mit Bewilligung der Domä- 
nenverwaltung wurde dazu im folgenden Jahr eine 
neue Quelle oberhalb der alten Schlossstrasse gefasst, 
ein Reservoir von zehn Kubikmetern Inhalt und eine 
neue Rohrleitung zur Sennerei gebaut. 
Als sich diese Quelle abschwächte, wollte die Senne- 
reigenossenschaft im Jahr 1904 zirka 200 Meter weiter 
oben im “Hundsgarten ” in der Nähe des Nordrondells 
des Schlosses noch weitere Quellen und das Abwasser 
des Schlossbrunnens fassen. Nach längeren Abklärun- 
gen erhielt die Genossenschaft 1906 ablehnenden Be- 
scheid. Die Quellen sollten für mögliche künftige Be- 
dürfnisse der Domäne reserviert bleiben. Zudem war 
im Quellgebiet des Hundsgartas die grosse Kupfer- 
platte versenkt;-die den Endpunkt der Blitzableitungs- 
anlage des Schlosses bildete. Auf eine weitere Anfrage 
hin erklärte sich der Landestechniker 1909 in einer 
Stellungnahme bereit, der Genossenschaft die stärkste 
Quelle zu überlassen. 
Die Anlage wurde nun erstellt, und die Sennerei 
verfügte wieder über eigene Wasserkraft, die unter 
dem Beckagässli auch vom Engelwirt genutzt wurde. 
1937 musste die durch Bauarbeiten an der Schloss- 
strasse beschädigte Leitung durch einen eigens geschla- 
genen Stollen unterhalb der Strasse neu gefasst wer- 
den. Mit dem Bau der neuen Sennerei in der Egerta 
im Jahr 1943 verlor die Sennereileitung ihre Funktion 
und wurde aufgelassen. 
Die projektierte Sennereileitung (Bild rechts) 
x...
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.