immer besser werdende Ausrüstung mit sich, dass
neue Zuständigkeiten geschaffen werden mussten. So
gab es ab 1908 einen Wendrohrführer sowie drei Hor-
nisten (später auch Trompeter genannt). Im Jahr
1963 wurde erstmals ein Motorspritzenchef gewählt.
Das Amt des Schriftführers und Kassiers war offenbar
nicht gerade begehrt, kam es doch hier häufig zu per-
sonellen Wechseln. Ab 1957 wurde schliesslich diese
Tätigkeit auf zwei Personen verteilt: Man wählte fortan
separat einen Schriftführer und einen Kassier. — Heute
jedoch wird die Freiwillige Feuerwehr Vaduz von einem
Kommandanten (früher: Hauptmann) und seinem
Stellvertreter geleitet. Ihnen zur Seite steht das Kader,
in welchem Feuerwehrleute je nach Ausbildung und
Erfahrung in folgenden Dienstgraden tätig sind.
Major, Hauptmann, Oberleutnant, Leutnant (Offi-
ziere), Feldweibel, Wachtmeister und Korporal
(Unteroffiziere).
Die erste Löschmaschine
Die neu gegründete Freiwillige Feuerwehr bemühte
sich sogleich um eine gute und zeitgemässe Aus
rüstung. Bereits am 24. September 1896 wurde ein
Vertrag mit der Firma C. D. Magirus in Ulm zwecks
Lieferung einer neuen Löschmaschine abgeschlossen.
Dieses neue Löschgerät hatte folgende Bestandteile:
“1 vierrädrige Normalwagenspritze . .. mit geradem
Eisenrahmen, mit zwei Bock- u. 2 Kastensitzen, Fuss-
brett, Radbremse, abnehmbarem Schlauchhaspel,
einer grossen Spritzenlaterne u. mit Geräthekasten”.
Die Spritze selbst hatte einen Durchmesser von zehn
Zentimetern, sie konnte von acht Mann bedient
werden. Sie war einstrahlig und hatte bei 27 Metern
Strahlweite eine Kapazität von 180 Litern pro Minute.
Als Zubehör wurde mitgeliefert: “7 m Gummispiral-
hauptschläuche mit Schutzschnur (und) Gewinden,
1 kupfernes umflochtenes Stahlrohr, 2 Mundstücke,
Hydrant im Möliholz
1 gummierter Hauptschlauch ä 2 m mit Normalge-
winde incl. feiner Lackirung”. Extra wurden noch hin-
zugegeben 30 Meter Druckschläuche (Durchmesser
5,4 Zentimeter) in Abschnitten ä 10 Meter mit drei
Paar Messinggewinden. Die neue Löschspritze stand
auf abstellbaren Stahldruckfedern und trug die Auf-
schrift “Gemeinde Vaduz”. Die Ulmer Lieferfirma ver-
sprach, die bestellte Löschmaschine innert sechs
Wochen bis zum Bahnhof in Schaan zu liefern. Die
Kosten in der Höhe von 748 Gulden übernahm Inge-
nieur Carl Schädler. Dieser erhielt als Dank dafür das
Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Vaduz (Beschluss
der Gemeindeversammlung vom 18. Oktober 1896).
Die Freiwillige Feuerwehr Vaduz erhob selbst
einen Mitgliederbeitrag in jährlicher Höhe von 50
Kreuzern (dies entsprach seit 1859 einem halben Gul-
den). Jedoch bei einer Mitgliederzahl von 40 Perso-
nen ergab dies nur eine bescheidene Geldsumme.
Der Verein war also auf Unterstützung von aussen
angewiesen (die er auch bekam). Die Gemeinde Va-
duz bezahlte 1897 zusätzliche Anschaffungen für die
Feuerwehr, unter anderem die Uniformen. Der Ver-
ein zeigte sich ebenso der Gemeinde gegenüber er-
kenntlich. So überliess die Feuerwehr 1899 die aus der
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