Volltext: Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein

verkörpert ein gefallener Dragoner, der über einer erbeuteten Adlerfahne Napoleons 
zusammengebrochen ist. Die Mitte der Komposition nimmt der Generalissimus der öster- 
reichischen Armee, Feldmarschall Erzherzog Carl, ein, unmittelbar gefolgt von Fürst 
Johannes I. von Liechtenstein. Der Fürst, der bei Aspern das Kavallerie-Reservekorps 
kommandiert hatte, trug entscheidend zu dem erfochtenen Sieg bei. In seinem 
Armeebefehl vom 24. Mai 1809 gedachte Erzherzog Carl seines Einsatzes: "Der Herr 
General der Cavallerie Fürst Johann Liechtenstein hat seinen Namen verewigt. Dieses 
Gefühl und meine warme Anhänglichkeit an seine Person verbürgt ihm die Dankbarkeit 
unseres Monarchen. Ich kann ihn nur mit dem Ausdruck meiner Achtung loben". Kraffts 
1813 "nach der Natur" gezeichnete Porträtstudie des Fürsten Liechtenstein befindet sich 
heute in der Österreichischen Galerie, Wien. 
Reinhold Baumstark 
LITERATUR: Kat. Ausst. 1950, Nr. 203; Baumstark, S. 287f., Nr. 141. Zur Erstfassung des Gemäldes: 
Gedächtnisausstellung Peter Krafft 1780-1856, Österr. Galerie-Verein der Museumsfreunde, Wien 1956, 
Nr. 15, 19 u. 22; P. Vasic, Die Kunst Peter Kraffts, in: Österreichische Zeitschrift fur Kunst und 
Denkmalpflege XIV, 1960, S. 61 f.; K. Stümpfl, Historisch-Biographisches zum Gemälde Johann Peters 
Kraffis «Erzherzog Carl und sein Stab in der Schlacht bei Aspern», in: Albertina-Studien III, 1965, S. 
141-145; E. Vancsa, Zu den Vaterländischen Historien» Peter Kraffts, in: Wiener Jahrbuch für 
Kunstgeschichte XXVII, 1974, S. 165 ff. 
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Leopold Stöber 
Österreich, 1807 - 1832 
Der in Wien ausgebildete Bildnis- und Historienmaler Leopold Stöber ist schon 
fünfundzwanzigjährig an Schwindsucht gestorben. Aus seinem kleinen Oeuvre wurden 
1828 auf der Jahresausstellung der Wiener Akademie zwei religiöse Darstellungen, «Die 
Geburt Christi» und die «Auferstehung Christie», sowie das hier ausgestellte 
Selbstbildnis im Kreise seiner Familie gezeigt. 
SELBSTBILDNIS IM KREISE DER 4 ELTERN UND GESCHWISTER 
Leinwand 100 x 116 cm Bez. am Bild auf der Staffelei: L: Stöber. 1827 
Liechtenstein Inv. Nr. 2125 
SEN. Nr 
SENT 
Der erst zwanzigjährige Maler stellt mit Pinsel und Palette in der Hand eines seiner 
Gemälde vor, um das sich Eltern und Geschwister versammelt haben. Der Vater 
Christoph Ignatz Stöber (1780-1830), ein Vergolder und Schriftenmacher, steht vor dem 
Bild auf der Staffelei, sein prüfender Blick gilt jedoch dem angehenden Künstler, der sein 
Werk ausdeutend erklärt. Interessiert betrachten Franz, der später selbst Maler werden 
sollte, und der neunjährige Christoph das Bild des Bruders. Auf der anderen Seite der 
Staffelei hat sich die Mutter Anna Stöber, geb. Kammer, auf einem Stuhl niedergelassen. 
Zu ihren Füssen kniet die zwölfährige Friederike, die ihrer drei Jahre alten Schwester 
Franziska ein Blumenkörbchen reicht, während der sechsjährige August in einem 
Skizzenbuch mit Figurenstudien seines älteren Bruders blättert. Die bürgerliche 
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