Volltext: Die Armee, die es nicht geben durfte

Eine „verbündete Streitmacht” 
Immer noch hegen die Russen Hoffnungen, die andere, auch befreunde- 
te deutsche Offiziere, längst als Illusionen betrachten. Doch erst im 
geschichtlichen Rückblick haben diese Bemühungen etwas Verzweifel- 
tes an sich, damals waren sie für die beteiligten Russen kein Diskussi- 
onsgegenstand. 
Holmston verhandelt weiter mit dem Oberkommando des Heeres und 
erreicht, daß seine Truppe am 4. April 1945 offiziell in „Erste Russische 
Nationalarmee” umbenannt wird, Er selbst wird zum Generalmajor 
befördert und zum Befehlshaber der neuen Armee ernannt. Dieser Ver- 
band mit den Rechten einer „verbündeten Streitmacht” untersteht nach 
wie vor der Wehrmacht, gehört aber nicht zur ROA General Wlassows, 
die als völlig selbständige russische Truppe gilt. Zur geplanten Einfü- 
gung des russischen Schutzkorps an der Balkanfront unter General Stei- 
fon und der in Aufstellung begriffenen 3. Wlassow-Division unter 
General Schapowalow kommt es allerdings nicht mehr. (Das Kapitel 
Wlassow wird eingehend in einem im Herbst 1984 in Freiburg [Verlag 
Rombach] erschienenen Buch des Militärhistorikers Dr. Joachim Hoff- 
mann mit dem Titel „Die Geschichte der Wlassow-Armee” geschildert.) 
Holmston unterstellen sich aber ferner die Kader der ROWS unter 
General von Lampe, der mit seiner russischen Truppenabteilung geson- 
dert gegen Westen in Marsch gesetzt wird, und zwar mit einem von 
Holmston ausgestellten Marschbefehl. Die Lage spitzt sich immer mehr 
zu: Anfang April 1945 erleidet ein Teil der von der Ostfront anmar- 
schierenden Kolonnen der sich noch formierenden Armee durch starke 
Fliegerangriffe schwere Verluste und kann den Versammlungsraum in 
Bayern nicht mehr erreichen. Die Verluste der Holmston-Truppen betra- 
gen etwa 3000 Mann... Ein Einsatz an der Front im größeren Verband ist 
unmöglich geworden.
	        

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