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nehmen sehen im Beitritt Österreichs zur EU einen Nachteil für die Schweiz und nur
4 % einen Vorteil. Fast 57 % dieser Unternehmen betrachten diesen Schritt als
Nachteil für den Kanton. 29 % sind der Auffassung, der Beitritt Österreichs habe auch
negative Auswirkungen auf den eigenen Betrieb.
Bei den Reaktionen auf die Standortverschlechterung sind drei Strategien feststellbar:
(1) Ein relativ kleiner Teil der Unternehmen hat eine vollständige Verlagerung in
EU/EWR durchgeführt oder plant ein solches Vorgehen. (2) Auch die sukzessive
Aufgabe des Standorts St. Gallen durch ausschliessliches Investieren in der EU bzw.
im EWR ist derzeit (noch) nicht weit verbreitet. (3) Hingegen haben insgesamt 25 %
der grenzüberschreitend tätigen Unternehmen eine Teilauslagerung in E UWE WR bereits
durchgeführt oder wollen. eine solche Massnahme innerhalb der nächsten 2 Jahre
treffen. In den Jahren seit 1990 wurden mehr Auslandsniederlassungen gegründet als
in der Vergangenheit während jeweils eines ganzen Jahrzehnts.
Eine in der Region Basel im Sommer 1993 durchgeführte Umfrage, an der sich
vor allem Klein- und Mittelunternehmen beteiligten, hat ergeben, dass rund ein Drittel
der Unternehmen, vor allem aus der Exportwirtschaft, bereits damals negative
Auswirkungen beim Grenzübertritt von Waren und bei der Entwicklung der Geschäfts-
beziehungen zu spüren bekommen haben. Die Resultate wurden durch eine zweite
Umfrage der Basler Handelskammer vom Sommer 1994 bestätigt.
Bezüglich der Reaktionen der regionalen Unternehmen hat die Erhebung von 1993
ergeben, dass der Grossteil der Unternehmen bereits auf die durch den Schweizer
Alleingang verursachte Standortverschlechterung reagiert hat. Rund 28 % der
Unternehmen haben in den Jahren 1990-1992 ein eigenes Standbein im EWR
aufgebaut, erworben oder ein bereits bestehendes Standbein weiter verstärkt. Weitere
23 % planen eine solche Massnahme für die Zukunft. 5 % der Unternehmen haben
Vollauslagerungen vollzogen oder geplant.
Die Ergebnisse der St. Galler Studie und der Basler Umfrage sind angesichts
vergleichbarer Problem- und Interessenlagen auch für alle anderen Grenzkantone von