DRITTE WELT
In den graniten Trümmer-
'andschaften des Mandara-
Berglandes (Nordkamerun)
leben von der Welt abge-
schlossen und auch heute
noch mit wenig Kontakt zu
den mohammedanischen
Talvölkern eine Anzahl ani-
mistischer Bergstämme, die
einst aus dem Osten einge-
wandert sind. Die stärkste
Volksgruppe sind die Ma-
takam. Sie fürchten sich vor
den Plateaulandschaften. So
findet man die Gehöfte der
Bauern an den Berghängen.
Die Einzelhöfe sitzen in den
Mulden versteckt, sie stehen
auf Felsnasen, kleben an den
obersten Graten, und immer
gibt es bis zum nächsten Hof
einen ordentlichen Abstand.
Weil das Land so dicht be-
siedelt und gute Ackererde
nicht im Überfluss vorhan-
den ist, entwickelten sich die-
se Bauern zu Gärtnern, die es
verstehen, jede Möglichkeit
auszunutzen, mit einem Mi-
nimum an Fläche ein Maxi-
mum an Ertrag herauszu-
wirtschaften. Unser Bild zeigt
die kunstvolle Terrassierung,
eine Arbeit von Generatio-
nen. Die Mäuerchen folgen
den «Höhenkurven», sie
werden sorgfältig unterhal-
ten und verhindern in der
Regenzeit das Wegschwem-
men der Erde. Der «Sare»
(Wohngemeinschaft) der
Bergbewohner besteht aus
mehreren Hütten. Sobald die
Familie wächst, kleben die
Matakam an die bereits be-
stehende Wohnung ein Zim-
mer, eine Küche und einen
Speicher an. Umgekehrt,
wenn die Familie schrumpft,
wird der «Sare» verkleinert.
Der «Schweizerische Hilfs-
verein AGRO UBANGI
zur Förderung der Land-
wirtschaft in der Region
Ubangi in Zaire» gewährt
dort einer Genossenschaft
von Bauern organisatori-
sche, technische und finanzi-
elle Hilfe.
Die Karl Mayer Stiftung er-
achtet die Tätigkeit von
AGRO-UBANGI als vor-
bildlich und leistet Unter-
stützungsbeiträge.