Volltext: Fürst und Volk

Während bereits die wirtschaftlichen 
Bündnisse zu einer Blockbildung bei 
trugen, verstärkte sich diese Polari- 
sierung noch durch die Gründung der 
NATO (North Atlantic Treaty Organiza- 
tion = Nord-Atlantik-Pakt, ein west- 
liches Militär- und Sicherheitsbündnis, 
1949 geschlossen) und des Warschauer: 
Paktes (Militärbündnis kommunistischer 
Ostblockstaaten, 1955-1991). 
Die beiden deutschen Teilstaaten wur- 
den im Verlauf des Kalten Krieges in die 
jeweiligen Wirtschafts- und Militärbünd- 
nisse der beiden Mächte eingegliedert. 
Etwa seit 1955, als die beiden Blöcke 
ein atomares Gleichgewicht («Gleich- 
gewicht des Schreckens») besassen, 
wandelte sich - im Interesse des Welt- 
friedens — die Politik des Kalten Krieges 
zu einer Politik der «friedlichen 
Koexistenz». 
Während im Verhältnis zwischen den 
USA und der Sowjetunion seit der 
Beilegung der Kuba-Krise 1962 eine 
Beruhigung eintrat, verstärkten sich die 
Spannungen zwischen der UdSSR und 
der Volksrepublik China, die schliesslich 
zum Bruch zwischen den beiden asia- 
tischen Grossmächten führten (1963). 
Der Konflikt war durch die unterschied 
IcChen Auffassungen der kommuni- 
stischen Idee und durch den Anspruch 
Chinas entstanden, Führungsmacht 
des Kommunismus zu sein. 
Trotz immer wieder aufflackernder 
Krisen zwischen den beiden Blöcken 
(Korea-Krieg 1950-53: Berlin-Krise 1961; 
Pi 
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«Es wird hier dauernd vom Frieden gesprochen 
meine Herren, der Friede bin ich I» 
Kuba-Krise 1962) entspannte sich das 
Verhältnis der beiden Supermächte im 
Verlaufe der 60er Jahre zusehends. 
Mit der Errichtung des «Heissen Drahts» 
einer direkten Telefonleitung zwischen 
dem Weissen Haus und dem Kreml, 
sollte ein durch Zufall ausgelöster Atom: 
schlag möglichst ausgeschlossen 
werden. 
Es folgten 1963 das Moskauer Abkom 
men über ein Verbot von Kernwaffen- 
versuchen in der Atmosphäre und unteı 
Wasser und der Atomsperrvertrag von 
1968. 
Die SALT-Gespräche (SALT = Strategic 
Arms Limitation Talks, d.h. Gespräche 
über die Begrenzung strategischer 
Waffen) der 70er Jahre liessen eine 
Die Karikatur «Das Veto 
der Atombombe», 
1956 erschienen, hat 
nichts von ihrer 
Aktualität eingebüsst. 
Zwar wurden die 
Vernichtungswaffen in 
der Zwischenzeit 
«vervollkommnet», ihre 
Aufgabe ist dieselbe 
geblieben: Friedens- 
sicherung durch 
Abschreckung. 
Alf
	        

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