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M 13: Sprossvokalbildung bei <-rn->
Die Bildung des Sprossvokales bei <-rn-> führte zu typisch südalemannischen Lautungen,
die sich wiederum deutlich von der Mundart der liechtensteinischen Talgemeinden
unterscheiden.“
Beispiele:
[g&ra] (6) ’gern’, [m6ra] (17) ’morgen’ (mhd. morn),
[eyxörali] (42) ’Eichhörnchen’, [föra] (51) ’letztes Jahr’
[gern], [morn], [Shörnlil, [fern]
L € as € €
Während im Tal:
2.2.2. Morphologie
Aus der Morphologie wurden drei Merkmale, die die Triesenberger Mundart von der
Talmundart unterscheiden, gewählt.
M 14: Flexion des prädikativen Adjektivs
In der Triesenberger Mundart werden Adjektive in prädikativer Stellung flektiert.““
Hierin liegt erneut ein deutlicher Unterschied zur Talmundart, die, wie das Hochdeut-
sche, die endungslosen Formen gebraucht. Leider wurde bisher diese Erscheinung zu
wenig untersucht, so dass bei der Erstellung eines Paradigmas noch einiges unklar ist.
Aus den Beispielen in der Literatur sind zwei Paradigmen ableitbar. Jenes von Eugen
GABRIEL unterscheidet sich von Arthur GASSNERs in den Pluralendungen.
Paradigma nach GABRIEL:
Singular:
der Ofen ist [xalta]
die Milch ist [xEIti]
das Wasser ist [yalts]
vgl. Gabriel 1987, S. 34f. Zum Sprossvokal vgl. auch Gabriel 1967 und Hotzenkö-
cherle 1961, Karte auf S. 212.
% vgl. Gabriel 1987, S. 23 und Gabriel 1981, S. 216