M 9: Die spezielle Konjugation der Verben gehen und stehen ist in Triesenberg
noch üblich.
M13:;:
MI16:
Konstante Verhältnisse zeigen sich auch bezüglich der Bildung des
Sprossvokals bei <-rn->. Die Korpusbelege deuten nicht auf Anpassung an
die Talmundart.
Ebenfalls konstant basismundartlich sind die Triesenberger/innen in der
Bildung des Verbalplurals, der entgegen der Talmundart nicht einförmig,
sondern durchwegs zweiförmig gebildet wird.
Die Hälfte der untersuchten Merkmale ist variabel.
Mit einer Ausnahme (M 4) verändern sich die variablen Phänomene in Richtung
der liechtensteinischen Talmundart. Die Neuerungsanteile sind sehr unterschied-
lich. Von M 11 (sch-Laut) mit 13 % neuen Lautungen steigt der Prozentsatz bis
89 % bei M 7 (Umlaut) an. Die variabel gebrauchten Merkmale sind:
M 4:
M 5:
M 7:
M10:
MI11:
M12:
M14:
M15:
Mhd. <ae> wird nur in einem Belegwort variabel als [&] und [&] realisiert.
Die anderen Belege lauten konstant basismundartlich. Insgesamt 19%
Neuerungen (beim betreffenden Belegwort 52 %).
Aobdt. <iu> wird von A I und A II variabel als [öu] und [ü] realisiert.
A Il ist konstant basismundartlich. Insgesamt 26% Neuerungen.
Beim flektierten Adjektiv im Fem.Sg. und Neutr.Pl. bilden praktisch nur
noch die älteren Sprecher Umlaute. Die Sprecher der jüngeren Generatio-
nen besitzen meist nicht einmal mehr die variable Regel, sie verwenden
fast kategorisch die umlautlosen Adjektive. Insgesamt 89% Neuerungen.
Germ. <k> im Anlaut wird variabel als [x] und als [kh] realisiert.
Insgesamt 54% Neuerungen.
Germ. <s> wird variabel als [S] und als [s] realisiert. Mehr als die Hälfte
der Informanten zeigt sich hier allerdings noch konstant basismundartlich.
Insgesamt 13% Neuerungen.
Auslautende Explosiv- und Reibefortis werden variabel als Lenis und
Fortis realisiert. Insgesamt 28% Neuerungen.
Prädikatives Adjektiv wird variabel flektiert und unflektiert realisiert.
Insgesamt 85% Neuerungen.
Diminutive werden variabel als [-i] und [-li] bzw. [-Iti] und [+li] realisiert.
Insgesamt 49% Neuerungen.