Volltext: Sprachwandel in Triesenberg (FL)

IC 
V. ZUSAMMENFASSUNG 
Die vorliegende empirische Studie hatte zum Ziel, phonologische und morphologische 
Veränderungen in der Triesenberger Mundart zu erfassen. Sie stellt demnach zuerst 
einmal eine Bestandsaufnahme dar, indem sie einerseits aussagt, welche typischen 
Triesenberger Mundartmerkmale heute noch so in Gebrauch sind, wie es die Basismund- 
art vorschreibt und andererseits angibt, welche Merkmale sich wie verändern. 
Weiters interessierte die Frage nach den Sozialfaktoren, die den Sprachwandel 
begünstigen. Schon vor Beginn der Aufnahmen durfte angenommen werden, dass die 
Mundart der Sprachinsel Triesenberg heute und in der jüngeren Vergangenheit besonders 
bedeutenden Veränderungen ausgesetzt ist und war. Im Rahmen dieser Arbeit wurde der 
Einfluss der vier Faktoren Alter, Geschlecht, Berufs-Art und Berufs-Ort untersucht. 
Zur Auswertung und Beurteilung gelangten 58 Einzelinterviews, in denen zu 16 
typischen Phänomenen der Triesenberger Mundart rund 7500 Belege produziert wurden. 
In wenigen Worten sollen hier nochmals die Erkenntnisse, welche im Ergebnisteil der 
Arbeit dargestellt sind, zusammengefasst werden. 
Die Hälfte der untersuchten Merkmale ist konstant. 
Von allen 58 Informanten wurden diese Merkmale konsequent basismundartlich 
realisiert. Die wenigen Abweichungen können als Innovationen betrachtet 
werden. Nur gerade Informantin Nr. 10 fällt durch grössere Anzahl Abweichungen 
auf. Die Merkmale sind: 
LE 
M 1: 
Mhd. <i, ü, u, 6, 0> sind in ihrer Qualität erhalten. Die talmundartliche 
Senkung ist nicht nach Triesenberg vorgedrungen. 
M 2: 
Mhd. <&> ist in seiner Qualität erhalten. Die talmundartliche Hebung zu 
[8] ist im Korpus nicht belegt. 
M 3: 
Mhd. <ä> ist in seiner Qualität erhalten. Die talmundartliche Verdumpfung 
zu [5] ist in Triesenberg nicht bekannt. 
M 6: 
Mhd. <ei, ou, öu> sind in ihrer Qualität erhalten. Die talmundartliche 
Monophthongierung kommt in Triesenberg nicht vor. 
VI 
8: 
Vokale im einsilbigen Wort vor auslautender Lenis sind in Triesenberg 
durchwegs kurz, gegenüber langer Quantität in der Talmundart
	        

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