Volltext: Sprachwandel in Triesenberg (FL)

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IV. ERGEBNISSE 
In der Literatur zur Triesenberger Mundart werden keine konkreten Angaben zum 
Sprachwandel gemacht. Eugen GABRIEL interessiert vorrangig die Beschreibung der 
typischen Phänomene gemäss Basismundart, er sagt also nichts darüber, welche 
Merkmale sich wie verändern. Laut Arthur GASSNER begann nach dem zweiten 
Weltkrieg die Verflachung der Triesenberger Walsermundart und Anpassung an die 
Talmundart. Als Gründe nennt er die Zunahme von Ausländerinnen im Dorf durch 
Heirat, die Industriealisierung, welche bewirkte, dass immr mehr Triesenberger/innen 
im Tal zur Arbeit gehen, die Förderung des Fremdenverkehrs und der Umstand, dass 
kaum mehr Triesenberger Lehrer an der Schule unterrichten. 
"So kommt es, dass unsere Kinder von frühester Jugend an kaum mehr einen 
waschechten Walserdialekt zu hören bekommen, weder in der Familie, noch in 
der Schule, noch im Dorf selbst. Der enge Kontakt vor allem unserer werktäti- 
gen Jugend mit den Bürgern im Tale auf den Baustellen, in den Fabriken und 
Büros, sowie auch mit den zahlreichen Fremden im Dorfe selbst und an unseren 
Fremdenverkehrsorten hat unseren schönen Dialekt stark entkräftet und der 
liechtensteiner Mundart angepasst." 
Erstes Ziel der Studie ist es, die angedeuteten Verflachungen und Anpassungen zu 
erfassen, d.h. aufzuzeigen welche Merkmale sich verändern und welche nicht, sowie zu 
prüfen, ob sich alle variablen Merkmale in Richtung Talmundart entwickeln. 
Im Folgenden kann nicht auf alle Zahlen, die errechnet wurden, eingegangen werden. 
Auch wird, um die Lektüre nicht gar zu mühsam zu gestalten, öfters auf die 
Wiedergabe der exakten Werte verzichtet. Durch Verweise auf die Tabellen im Anhang 
sind aber die Prozent- und Absolutwerte sowie auch die statistischen Berechnungen 
nachschlagbar. 
Das der vorliegenden Arbeit zugrundeliegende Korpus besteht aus 58 Einzelinterviews 
mit ca. 7500 Belegen zu den untersuchten Mundartmerkmalen. Die Tonbandaufzeichnun- 
gen umfassen ca. 7,5 Stunden. 
% Gassner, S. 3.
	        

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